Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 26. April 2009

Maria Maienkönigin

Inannas Dumuzi, Ischtars Tammuz, Astartes Baal, Kybeles Attis, Isis' Osiris und Aphrodites Adonis, das waren die Vater-Sohn-Geliebten der Göttinnen, denen ihre ganze Liebe galt. Aber jedes Jahr starben die Geliebten und bei ihrem Gang in die Unterwelt erhoben ihre Priesterinnen und Priester ihre schmerzvollen Klagelieder, in denen der Göttinnen Leid erklang. Und die Erde folgte der Trauer, die Natur versiegte, winterliche Kälte, sommerliche Hitze brachten in ihrer Kahlheit alles Leben zum Erliegen, nichts wuchs mehr, kein neues Leben wurde geboren, alles Jubeln verstummte. Eine Ödheit ergriff die Welt, die schließlich selbst die Götter der Unterwelt erbarmte und die toten Geliebten der Göttinnen wieder gebären ließ. So kehrten die Söhne der Göttinnen von Jahr zu Jahr wieder, in heiliger Hochzeit gezeugt und erfreuten stets von neuem die Herzen der sie liebenden Göttinnen. Die Erde aber zog ihr schönstes Kleid an, alles begann wieder zu grünen und zu blühen und zu wachsen, milde Lüfte durchzogen die Auen und lauer Regen wässerte den fruchtbaren Boden. Die Vögel stimmten ihre Lieder an, ihre Jungen schlüpften, andere Tiere warfen ihre Jungen. Die Menschen aber waren voll des Jubels der wiedergeborenen Erde durch der Göttin Sohngeliebten. Der Tod war wieder einmal überwunden. Die Freude über die wieder erwachte oder geborene Natur, das Wachsen und Summen, die farbenprächtige Flora, die liebestolle Fauna, das alles machte nicht Halt vor den Menschen und so folgten sie in alten Bräuchen und Regeln noch lange der Göttinnen Spur, als längst schon der patriarchale einzige Gott die Herrschaft übernommen hatte und ähnliche Freude nur ein einziges Mal zur Widerauferstehung vielleicht würde erlauben. Maria, einst berufen, Iris' und Aphrodites oder auch Venus Spuren zu tilgen, aber erhob sich in den Seelen der Menschen nicht weniger zur Maienkönigin, die ihren fruchtbaren Sternenmantel weit über die Menschen und ihre Länder ausbreitete und mit ihrer Liebe Flora wie Fauna, auch die Menschen bestäubte. Auch Maria fand ihren Geliebten, mit dessen Hilfe sie die Erde aus tiefem Schlaf erweckte und den Tod durch das neu geborene Leben bannte. Der patriarchale Monotheismus aber entmannte die Männer, verschloss die Schöße der Frauen und die Natur erstarrte in bloßer Begrifflichkeit, die Liebe entseelt, des Geschlechtes beraubt, des Lebens Feind zu sein, zur Tugend erklärt, und die weibliche Göttin Maria, auf eine Silhouette reduziert, aller Leiblichkeit entleert, wurde zur abstrakten Trägerin (Mutter) einer abstrakten Idee (Geburt eines Gottes). Der Rhythmus des Lebens, von der Natur vorgegeben und über Jahrtausende im Glauben an die das Leben tragenden Göttinnen und ihre sterblichen irdischen Götter nachgelebt, entartete zu einem einmaligen Geschehen, vom Akt der göttlichen Schöpfung über die Mühsale des Lebens zur Erlösung in Tod und Wiederauferstehung. Die Schöpfung geschah aus Gottes Willen, kein Raum für eine Heilige Hochzeit mehr bestand, das Leben war ein einziges Jammertal und die Erlösung aber gab es nur im Jenseits, keine Wiedergeburt der Erde, der Natur oder des Menschen. Damit war alles wirkliches Glück und alle wirkliche Freude, alles, was der Leib nur den Menschen zu schaffen vermochte, abgeschnitten von dem noch unter den Göttinnen jährlich sich einstellenden Jubel des wiedergeborenen Lebens. Die Trauer, das Jammern, das Wehklagen wegen des Verlustes des Geliebten wurden zum andauernden Zustand des monotheistischen gottgefälligen Lebens. Maria aber, einmal zur Maienkönigin gekürt, ließ die Verelendung des Menschen(Zeugung nur im göttlichen Willen und die Freude der Wiedergeburt nur in dessen Jenseits) nicht zu, ihre Leiblichkeit drang trotz der abstrakten Beschneidung durch alle Begrifflichkeit und in der Pracht der wiedergeborenen Natur gebar und gebiert auch sie das leibliche Leben wieder, weswegen sie als Maienkönigin gepriesen wird. Ihre Geliebten aber sind die Menschen, die Frauen und Männer, die sich ihrer Leiblichkeit zu Ehren der Göttinnen glückhaft ergeben. Sie liebt auch die Maienkönigin und, wie die anderen Göttinnen, ihn, ihren Einzigen.

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