Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Dienstag, 28. Juni 2011

Astartes Götterleib



Dante Gabriel Rossetti, Astarte Syriaca (1877)


Ich bin eure Göttin hier,
nicht das Wort und nicht der Sinn,
ich bin eures Lebens Gier,
euer Leibes Lust Gewinn,
weder Gutes noch das Schöne,
auch nicht Wahres und Gerechtes,
schlagen meiner Seele Töne
unsres göttlichen Geschlechtes,
das durchwallet heißen Blutes
eure Seelen, Herzen gleich,
treibt euch alle höchsten Mutes
in der Götter Glückes Reich,
lodern höher vor Begehren,
als von Menschen je erdacht,
keiner wird sich je erwehren
meiner Liebe, erst erwacht.

Wo mein Fuß berührt die Erde,
meine Scham des Lebens Gang,
quirlig alles Werden werde,
sich zu einen euer Drang,
meines Planes Weg beschreiten,
jeder zu dem andren kommt,
um gemeinsam zu geleiten,
das was meinem Willen frommt,
fügen was gehört zusammen,
streben auf des Glückes Pfad,
Zeichen, die von mir nur stammen,
Richtung weisen, die ich gab,
jeder zeige das Verlangte,
so dass Neues wachsen kann,
meine Kraft einst hin sich wandte,
ich auf euer Leben sann.

Meine Macht die Kraft des Lebens
schuf den Weg, euch zu vereinen,
niemand füge sich vergebens,
Lust und Liebe euch erscheinen,
schmieden, was getrennt gewesen,
hitzig fest zu einem Teil,
dass gelingen neue Wesen,
preisen aller Götter Heil,
denn mit ihm allein die Kraft,
Trennendes zu überwinden,
breitet aus der Göttin Saft,
zur Verlässlichkeit zu binden,
jede Geste, jedes Wort,
Menschen sie einander öffnen,
dass vereint an einem Ort
Seelen aufeinander treffen.

Schauet tief in meine Seele,
in Astartens Götterleib,
Wonne, Lust, ich jedem gebe,
der für mich ist jetzt bereit,
was dort brodelt, keucht und schäumet
als der Götter Elixier,
eure Leiber hoch aufbäumet,
wenn ihr seid vereint bei mir,
was ihr seht, das ist das Leben,
das ich brachte in die Welt,
jetzt zurück ihr müsst es geben,
wie es unserer Lust gefällt,
denn euch schufen zum Vergnügen
Götter sich des Hehren bar,
ihrer Wonne zu genügen,
aller Menschen Schicksal war.

Keinen Sinn ihr werdet finden,
keines Wortes Gegenstand,
kein Konstrukt Ideen winden,
das sich nicht mit mir verband,
und geboren aus dem Feuer,
das in meiner Seele brennt,
berstend jegliches Gemäuer,
das nicht mein Begehren kennt,
nur wer achtet meine Liebe,
meine Lust zu meinem Glück,
meines Seines Zweck beschriebe
als sein eigenes Geschick,
findet auch des Lebens Grund
stets bei allem, was er tut,
nur wer schließt mit mir den Bund,
bändigt meiner Hitze Glut.

Seht euch offnen Auges um,
blicket in die Welt hinein,
aller Weisheit Deutung stumm
jeder will beim Schönen sein,
das ich in die Seelen setzte
als mein gültig Erbvermächtnis,
an ihm jedes Streben wetzte
meine Schärfe im Gedächtnis,
alles was ich mit mir führe,
Seele, Leib und an Gestalt,
einem jeden Grund gebühre,
vor dem macht das Denken halt,
wenn es nach Erklärung sucht,
dass ein Sein das Werden trägt,
wenn nicht ich, bist du verflucht,
Leeres nur dein Schicksal wägt.

Freude, Wonne, Wohlbehagen,
Dinge, die herbei du sehnst,
sie allein dir werden sagen,
wo du deines Weges gehst,
Freundschaft, Lust und Liebe gar
sind des Glückes Streben Ziel,
denn mit ihnen wird dir wahr,
was mir allezeit gefiel,
eins zu sein mit deiner Seele,
von des Feuers Kraft verzehrt,
nichts von mir den Menschen fehle,
keine Leidenschaft verwehrt,
prall das Leben quillt hervor,
wo die Hitze euch versengt,
wenn Ich öffne unser Tor,
alle Formen sind gesprengt.
© Karsten Cascais

Dienstag, 14. Juni 2011

Der Kommunikation allgemeine Bindungskraft

Copyright Karsten Cascais
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß


1 Kommunikation – Leben erzeugende Information   
2 Die verbindende Kraft der Kommunikation   
3 Urbewusstsein   
4 Verallgemeinerung zum Selbstbewusstsein   
5 Nicht der Inhalt, die Kommunikation allein verbindet   
6 Informationsrevolution: Verallgemeinerung der Verfügbarkeit   
7 Die Kommunikative Bindungskraft folgt nur aus dem Gefühl   


Überblick

Kommunikation ist der Austausch von Gefühlen oder Informationen zwischen selbständigen Einzelnen und zwar mittelbar als informative Kommunikation mittels Symbole oder unmittelbar als emotionale Kommunikation, wobei auch die mittelbare stets nur auf emotionalem Wege dem Einzelnen verständlich sein kann, wie umgekehrt jede durch einen Einzelnen erteilte Information auf einer emotionalen Grundlage beruht. Die Kommunikation ist Teil eines jeden Lebensprozesses, da jedes am Prozess eines Werdens beteiligte Glied die zugrunde liegende Information nur auf diesem Wege erfassen kann. Eine Kommunikation zwischen getrennten einzelnen Beteiligten kann nur durch eine sie verbindenden Kraft erfolgen, der Bindungskraft, ohne sie würden die Einzelnen nur beziehungslos nebeneinanderstehen. Durch diese Kraft können Einzelne Gemeinsames bewirken, wobei sie nicht von einem Selbstbewusstsein abhängig ist, sondern selbständig nur einem Allgemeinen, das außerhalb des Werdens steht, entstammen kann. Jede Kommunikation, auch schon bezüglich der Prozessinformation zwischen am Prozess beteiligte Zellen, setzt eine Art Urbewusstsein voraus, das der Bindungskraft ihr Wirken ermöglicht und das sich vermutlich entwicklungsgeschichtlich zu einem sich selbst erkennenden Bewusstsein, einem Selbstbewusstsein, verallgemeinert hat. Das Urbewusstsein ist eine unmittelbare Eigenschaft der allgemeinen die Welt belebenden Kraft, die bereits die Formen einer emotionalen Kommunikation ermöglicht. Es ist Träger der verbindenden Kraft der Kommunikation und ermöglicht so die zwischen den am Prozess des Werdens eines Lebens beteiligten Glieder erforderliche Informationsübermittlung. In einer Verallgemeinerung des Urbewusstseins zum Selbstbewusstsein mit seiner Möglichkeit zur endlosen Selbstbespiegelung wuchs dem Menschen die Fähigkeit zur informativen Kommunikation zu, dabei gewann er auch eine Vorstellung von einem Sein, das die Dimension des Werdens sprengt. Informative Kommunikation allein ist stets abstrakt und kann Bedeutung nur dadurch erlangen, dass sie von einem Einzelnen emotional wahrgenommen wird. Nur hierdurch wird sie für das Leben relevant. Die verbindende Kraft der Kommunikation kann daher auch nicht dem Inhalt entstammen, sondern allein der Form der Kommunikation und damit der selben Grundlagen, die auch das Urbewusstsein ermöglicht. Sie ist die Kraft bei der allgemeinen Belebung der Welt, die dafür sorgt, dass Einzelne sich miteinander zu einem Gemeinsamen verbinden können. Die mit der Kommunikation verbundene Kraft stellt eine elementare Eigenschaft bei der Belebung der Welt dar. Auch Menschen können nur kraft ihrer zusammenwirken. Sie verleiht der Information ihre elementare Bedeutung für das Leben einschließlich aller virtueller Formen von Gesellschaft und Kultur und ermöglicht ihre Umsetzung in einzelne Aktionen des Werdens, woraus das Leben alleine besteht. Durch ihre Entwicklung von einer gegenständlichen face-to-face Beschränkung über die Verschriftlichung und ihrer drucktechnischen Ausweitung bis zur gegenwärtigen vollständigen Entgegenständlichung aller Informationsformen infolge ihrer Digitalisierung, ihrer Verbreitung und nahezu bedingungslosen Zugänglichkeit erweist sich die Information als eine der wahrhaften Grundbedingungen für die Belebung der Welt. Die Konsequenzen ihrer Verallgemeinerung können wir gegenwärtig kaum abschätzen. Diese Bedeutung der Information für das Leben in jeder Form bezieht sich aber nur auf die informative Kommunikation. Entscheidend für die Umsetzung einer jeden Information ist aber allein die emotionale Kommunikation, woran sich durch die gegenwärtige Informationsrevolution nichts ändert. Die Bindungskraft selber zu erfahren, kann dem Einzelnen daher auch nur bei der emotionalen Kommunikation gelingen.
  

Sonntag, 5. Juni 2011

Waldeslust - Ballade

James William Waterhouse,
Circe offering the cup to Ulysses(18891)


Betrübt den Schritt ich lenkte durch den Wald,
warum nur hörten Menschen nicht,
was ihrem eignen Wohl alleine galt,
nicht anders als der Bäume Licht,
die Wahrheit im Gestrüpp verstrickt blieb hängen,
wenn aufgespießt durch Widerspruch,
verloren in Lianen langen Fängen,
erlegen durch der Einsicht Bruch.

Ich selbst, ich sah die Richtung deutlich klar,
die Wege, die wir mussten gehen,
doch niemand wollte wissen, was war wahr,
und keiner jene Zeichen sehen,
die uns gesetzt, dem hohen Licht zu folgen,
das selbst schon leuchtend vor uns schien,
die Bahn, die wir beschritten, zu vergolden,
uns führte zu den Göttern hin.

So misstrauisch der Mensch war nun geworden,
der vielen Heile überdrüssig,
dass selbst das Glück ihm lange blieb verborgen,
als wäre es ihm überflüssig,
nur Leid versprach ihm himmlische Erholung,
der Freude musste er sich schämen,
ihm galt es als genügende Belohnung,
das Elend schmerzvoll zu verbrämen.

Wenn hinter Gutem Schlechtes sich verbirgt,
das Schöne seine Fratze zeigt,
der Masse Gier des Schenkers Lohn verwirkt,
vor Nied’rem Hehres sich verneigt,
wer kann davon das Bessere noch scheiden,
des Lebens lüstern Kraft ermessen,
der jedes eigne Werden will vermeiden,
von dem Verteilen ist besessen.

Der Weg, hinan zum Gipfel Glück zu streben,
Entbehrungen dem Mensch legt auf,
des Werdens Lust und Freude zu erleben,
auf Mühen gründet es zuhauf,
belohnt wird es jedoch vom Allerhöchsten,
ein jeder je erleben kann,
zu sehen in das Angesicht des Schönsten,
der Göttin Licht beleuchtet dann.

Des Waldes trübe Schleier sich anhoben,
des Unterholz‘ Gestrüpp zerbarst,
als gleißend Licht mit allem ward verwoben,
zuvor im Finsteren du warst,
nie wirst mit Worten du mich je erreichen,
der Göttin Stimme sich erhob,
mit eueren Begriffen nie erweichen,
längst die Idee vor mir zerstob.

Mich, sagte sie inmitten Flammen lodernd,
kannst nur ergründen, mich zu fühlen,
nicht durch Ideen und Begriffe modernd,
in Lust und Liebe mich aufwühlen,
sprich diese Sprache mit den Menschen auch,
sie werden dich sogleich verstehen,
genug ist nun der leeren Worte Rauch,
sie zu Beliebigkeit verwehen.
© Karsten Cascais