Luis Ricardo Falero, The Lily Fairy, (1888) |
Montag, 29. April 2013
Des Maien leiblich Wallen
Alles,
was du wissen kannst,
liegt
in den Gefühlen,
jedes
nur, mit dem du tanzt,
wird
dich zwar aufwühlen,
doch
begreifen kannst du's nur
wenn
es dich ergreift,
und
du folgst allein der Spur,
die
im Herzen reift.
Was
du nur mit dem Verstand
glaubst
zu wissen all,
geht
dir niemals von der Hand,
findet
Widerhall,
um es
andren mitzuteilen,
nur
wenn es gelingt,
in
der Seele zu verweilen,
wenn
dorthin es springt.
Zum
Begreifen wird verstehen,
was
zu sagen ist,
wenn
die Formen auch vergehen,
der
Bedeutung List
sie
zugleich entkleidet werden,
offenbaren
jenes,
trugen
aus zur weiten Erden
ihrer
Wahrheit Schönes.
Wer
nur sucht das Allgemeine
in
des Lebens Welt,
wird
dort selber nur zum Scheine,
wie's
dem Tod gefällt,
hastet
den Begriffen nach,
leer
sind ohne Ende,
und
entschwinden allem brach,
keiner
etwas fände.
Wo es
wächst und auch gedeiht,
treibt
und blüht, erstrahlet,
ist
zur Liebe, Lust bereit
und
mit Glück bezahlet,
sich
des Lebens pralle Pracht
überall
ergieße,
helles
Licht auch dich anlacht,
Wonne
dir verhieße.
Mit
den Sinnen du erfasst
deines
Leibes Freuden,
schäumend
alles du verprasst,
was
du kannst vergeuden,
Schönheit
Funken offenbaren,
Götter
einst uns schufen,
nur
für sie es zu bewahren,
wenn
sie nach uns rufen.
Maienkönigin
bist Du,
Maria,
uns gebärend,
lösest
unsre Todesruh,
ihre
Macht auszehrend,
deine
Schönheit und Gestalt
findet
sich in allem,
treibt
mit der Natur Gewalt
unsres
Leibes Wallen.
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