Copyright Karsten Cascais
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß
Die Götter sind die Liebe
Dei caritas sunt
1 Singuläres Leben 1
2 Allgemeine Richtung der Information 1
3 Leben als Spiel des Allgemeinen mit dem
Einzelnen 2
4 Begrenzung des Menschen durch den Prozess
seines Werdens 3
5 Liebe als Wahrnehmung der allgemeinen
Bindungskraft 3
6 Allgemeine Liebe und der Leib 4
7 Verallgemeinerung der Leiblichkeit zur
allgemeinen Liebe 4
8 Bindung in der Allgemeinheit durch
Verlässlichkeit beim Werden 5
9 Synthese von Allgemeinheit und Verlässlichkeit 6
Überblick
Alles Leben ist ausschließlich singulär, allgemein ist dagegen die
Information, die im Werden des Einzelnen umgesetzt wird und nur hierdurch
Bedeutung erlangt. Information selbst ist aus sich heraus wertuntauglich, ein
Wert wird ihr allein definitorisch zugeordnet, indem das im Einzelnen Bewirkte
nach dessen oder anderer Bedürfnisse beurteilt wird, jedoch mit der
wesentlichen Ausnahme der Eigenschaft der Information, Lebendes inhaltlich zu
bewirken. Diese vorgegebene Richtung ist das allgemeine Leben, dessen sich der
Mensch kraft seines Selbstbewusstseins bewusst ist und dabei die Vorstellung
von einem Allgemeinen, mithin eines Seins gewinnt. Das vom Singulären
unabhängige Allgemeine Leben wird häufig als Universelles oder auch als ein
Göttliches definiert, als das einzig reale Allgemeine und nicht bloß
Informative, dessen das einzelne Leben, mithin der Mensch zu erfahren fähig ist
und wobei er sich als Teil dieses allgemeinen Lebens begreifen kann. Hierin
liegt die Fähigkeit begründet, das Allgemeine einer Information in einzelne
Akte des Werdens umzusetzen und Einzelne sich entsprechend der Information
verbinden zu lassen, Folge des Wissens und der allgemeinen Bindungskraft. Das
Einzelne kann aber selbst nie Allgemeines schaffen, die Richtung ist nicht
umkehrbar. An ihm teilhaben kann es allenfalls mit seinem Gefühl. Der Mensch
ist in Allem durch sein Werden begrenzt. Die ihm mögliche Wahrnehmung des
Allgemeinen des Lebens, deren Teil er ist, überträgt er verallgemeinernd auf
seine gemeinsamen Absprachen, schafft damit aber nur Virtuelles. Sein Begreifen
des Allgemeinen des Lebens weist ihm jedoch die Richtung als Wahrheit, ohne
selbst ihrer je teilhaftig zu werden. Er kann sich aber der Wirkungen des
allgemeinen Lebens in sich selbst bewusst werden, deren Richtung und deren
Kraft der Bindung er bei einem Zusammenfügen von Einzelnem als Liebe erfährt. Liebe
spiegelt im Einzelnen eine nahezu unendliche Vielfalt von Bindungserfahrungen,
eine einheitliche Kontur gewinnt sie, wenn man sie als Bewusstwerdung der
allgemeinen Bindungskraft bei der allgemeinen Belebung der Welt begreift. In
ihr kann der Mensch ein Besonderes der allgemeinen Lebenskraft wahrnehmen,
mithin, metaphysisch ausgedrückt, eine göttliche Eigenschaft. Auch die
allgemeine Liebe ist nur leiblich erfahrbar, eine vom Leib „befreite“ Liebe ist
entgegen weitverbreiteter anderen Deutungen nicht möglich. Das Allgemeine
selbst, eine Erscheinungsform des Seins, ist für den Menschen nur eine Qualität
des Bewusstseins. Die allgemeine Liebe eröffnet sich dem Menschen allein über
eine Verallgemeinerung seiner Leiblichkeit, sie wird irreal, wenn man sie von
der Leiblichkeit trennt, Zugang zu ihr findet man ausschließlich über eine
Verallgemeinerung des Gefühls von Lust und Liebe, man verbaut ihn sich durch
ihre Asexualisierung und liefert den Einzelnen mit seiner Entleiblichung der
Beliebigkeit aus. Die allgemeine Liebe ermöglicht die Verbindung eines jeden
Einzelnen miteinander und spiegelt damit die universelle Plastizität der
Energie. Die Kräfte der allgemeinen Liebe vermögen ein jedes Einzelne
miteinander zu binden, zu einem jeden Zweck. Dem steht als weitere Eigenschaft
des Seins die Verlässlichkeit gegenüber, die erst zuverlässig Einzelnes mit
Einzelnem mittels ihrer abgesprochenen Beiträge zu einem Werden verbinden
lässt, um Mangel und Irrtum zu überwinden. Wenn der Mensch sich einem
allgemeinen Gültigen verschreibt und einem Gott dient, vermag er dies nur durch
die Verallgemeinerung seiner Liebe im Allgemeinen - in der Entfreiung aber, die
mit dieser wie mit einer jeden Liebe verbunden ist, gründet sich seine
Verlässlichkeit im Einzelnen.
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