Charles William Mitchel, Hypatia, 1885 |
Den Dienst der Göttin leistest du,
wenn du mit ihr dich eng vereinigst,
denn ihre Kraft sie fließt dir zu,
mit Liebe du den Körper reinigst.
Die Kraft erscheint in Liebe allen,
die ihre Seelen nur verbinden,
dass sie der Göttin wohl gefallen
und mit dem Leib dabei sich finden.
Denn wenn die Göttin sie begehren,
in jedem anderen Gesicht
erstrahlt die Liebe ihr zu Ehren,
entzündet überall ihr Licht.
Dass in dem Tempel alle glühen.
vor Lust und Wonne sie erbeben,
wenn die Geschlechter dort erblühen,
der Göttin jetzt sich hinzugeben.
Der Göttin Kraft
die Liebe schafft,
der Göttin Lust
entflammt die Brust,
in ihren Hallen
ihr zu gefallen,
zu ihren Zeiten,
sich zu bereiten,
sie zu empfangen
mit Glück behangen,
das aus sich breitet,
das Herz sich weitet,
es strebt die Wonne,
hinauf zur Sonne,
die Lust sich türmt,
den Gipfel stürmt.
Von oben hoch die Göttin strahlt,
ihr wundersames Liebeslicht
die Körper wollüstig bemalt,
Verlangen seine Bahn sich bricht.
Im Dunst die Körper einzeln schwinden,
sie lösen sich im Lichte auf,
wenn sie zu Einem sich verbinden,
zu folgen nur der Göttin Lauf.
Vor dem Altar die Göttin schwebt,
die Betenden mit sich zu einen,
sie all mit ihrer Lust erstrebt,
die alle hier im Tempel meinen.
Welch Süße jeden Leib ergreift,
welch Jauchzen, Lachen dort erklingen,
die Liebesfrucht der Göttin reift,
die sie den Menschen wird erbringen.
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