Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 14. März 2010

Leo: Grundaussagen des Heiligtums

Jetzt werde ich eine Zeit lang Fragen beantworten, die ihr mir stellt.

Was lehrt das Heiligtum der Sieben Göttinnen uns denn?

Schöpfungsakt durch die Göttin

Im Zentrum des Heiligtums steht der Schöpfungsakt, mit dem im Universum unbelebte Materie sich zu einem Werden organisierte und so das Leben in die Welt trat. Damit trat etwas Neues und Anderes in das Geschehen, das der ehemals toten Materie die Information vermittelte, sich so zu verhalten, dass Leben wird. Allein die Information vermochte das Tote nicht zu beleben, vielmehr das so Belebende  der Atem der Göttin, ihre zur Kraft gerichtete Energie. Die Göttin steht als personalisierte Form des Göttlichen für den göttlichen Akt der Belebung. Als solche erkannten die Menschen die Göttin seit je.

Fortschreitendes Leben
Der Göttin Atem, das Belebende, lässt ein jedes Wesen werden. Darin erschöpft sich sein Wirken jedoch nicht, vielmehr greift er über jedes einzelne Wesen hinaus, indem er das allgemeine Leben entstehen lässt, das Einzelne aneinanderreiht und aus dem Leben der Einzelnen neues Leben Einzelner schafft und so hinfort. Damit erweist sich das Leben eines jeden Einzelnen als Teil des allgemeinen Lebens, das die Göttin der Materie einhauchte. Das einzelne Leben ist Teil des allgemeinen Lebens mit der Eigenschaft, sich von einem Einzelnen zu einem anderen fortzupflanzen. Der Göttin Atem, das Belebende, steckt in jedem Einzelnen, denn es ist sein Leben. Da der Einzelne in seinem Leben damit identisch ist, kann er es nicht unmittelbar als Eigenschaft der Göttin wahrnehmen. Das ist nur dann möglich, wenn er das Belebende unabhängig von seinem eigenen Leben wahrnimmt, das ist in der Geburt –wenn der Einzelne die Welt betritt- und bei der Fortpflanzung –beim Empfangen und Zeugen. Hier schreitet der Göttin Atem, das Belebende, ihre Seele, von einem Einzelnen zum anderen.

Der Göttin gegenübertreten
Das Heiligtum versteht als Göttliches etwas, dessen Teil der Mensch ist, das aber über ihn hinausweist, und das dessen Teil von allem war, was jemals existierte, und von allem sein wird, was jemals sein wird (existieren wird). Das Leben ist ein Werden und kein Sein, es sei denn infinitesimal. Der Göttin Atem und ihre Kraft indes ist allein ein Sein. Seine Lebenskraft gewinnt der Einzelne nur aus dem Belebenden, der Göttin Atem. Daher steht im Zentrum des Heiligtums das Bemühen des Menschen, dem Göttlichen zu begegnen, dass die Göttin ihm entgegentritt, auf dass sie dem Einzelnen die Lebenskraft gebe und verstärke. Der Göttin gegenüberzutreten, ist dem Menschen nicht mit seinem eigenen Leben möglich, denn sein eigenes Lebens das ist er selbst und sich selbst kann man nicht gegenübertreten. Dem allgemeinen Leben, das über ihn hinausweist und nicht mehr mit ihm identisch ist, und damit dem Belebenden, dem Sein, und der Göttin Atem kann der Mensch daher nur gegenübertreten, wenn der Atem zu ihm kommt und wenn er ihn weitergibt, wenn seine Existenz sich zu einer Bahn der durch die Welt lodernden Lebenskraft der Göttin formt. Beim Weitergeben löst sich der göttliche Funken von seiner Seele und springt über auf das neugeschaffene Leben, das ist der Göttin belebende Kraft, die dort wirkt und ihr kann der Mensch begegnen.

Sakralakt

Damit gewinnen die Eigenschaften, Bedingungen, Bestimmungen des Menschen, die in ihm für die Weitergabe des Lebens bestehen und sich gebildet haben und immer wieder bilden, an entscheidender Bedeutung, dass dasjenige, mit dem die Göttin die Welt durchdringt, vom Einzelnen wahrgenommen werden kann, dass ihm die Göttin hier begegne. Es ist nicht sein Verstand, sein Deduzieren und Abstrahieren, sein Folgern und Urteilen, was ihm das Göttliche eröffnet, das alles sind Gespinste beliebiger Natur. Es ist das in ihm angelegte Werden, das ihm ermöglicht, am Spiel der Göttin, nach Raum und Zeit die ganze Welt zu beleben, als handelndes und erkennendes Wesen teilzunehmen. Das geschieht durch die geschlechtlichen Eigenschaften des Menschen und alledem, was damit zusammenhängt und das zuerst einmal die Natur in ihm geschaffen hat, wie alles, was er hat und selbst ist. Das ist die Spur der Göttin in ihm, der Abdruck, den sie an seinem Leib und seiner Seele und als Schönheit in der Welt hinterließ. Hier finden sich die Sinne, mit denen der Mensch das Göttliche begreift, sein sich seiner selbst bewusstes Bewusstsein, damit saugt er den Atem der Göttin in sich ein, wenn dieser ihn erleuchtet. Der Akt, den die Göttin schuf, als sie die Welt belebte, vom Menschen als Geschlechtsakt wahrgenommen, steht daher im Mittelpunkt des Heiligtums. Im Zentrum steht dabei die Liebe und ihre verbindende Wirkung. Es ist jedoch eine wirkliche, eine leibliche Liebe und keine leere Idee von Liebe, eine Liebe, die sich im Sakralakt, dem ausschließlich der Göttin, den Göttinnen und Göttern geweihten leiblichen Gebet in Form des Geschlechtsakts, verallgemeinert und dabei das Göttliche manifestiert. Der Mensch selbst ist die verleiblichte Kraft der Göttin, das heißt das jeweilige Ergebnis ihrer entsprechend gerichteten Energie, deren universelle Plastizität sich in dessen Freiheit spiegelt. 

Die Göttin offenbarte ihre Lust und Liebe

Die Liebe nämlich schuf die Göttin, als sie die Welt belebte. Die Liebe entstammt ihrer eigenen Seele und sie pflanzt sich seither auf Erden und im Universum fort. Jedoch war er es nicht allein die Liebe, als die Göttin auf die Welt traf und sie belebte, es war nicht weniger ihre Lust. Lust und Liebe trieb die Göttin an, die Welt zu befruchten und seither kommt die Lust einher mit der Liebe und die Liebe einher mit der Lust, wenn Menschen regelmäßig unterschiedlichen Geschlechts aufeinandertreffen und der göttlich Funke sie antreibt, ihn auf ein neues Wesen überspringen zu lassen. So wie die Göttin einst die Welt befruchtete und ihr das Leben schuf, machen es ununterbrochen alle Wesen, die kraft des göttlichen Aktes selbst geworden sind und werden. Die Göttin tat es aus Liebe und Lust und übertrug dabei beides auf die Welt. Seither wiederholen alle Einzelnen, die den Schöpfungsakt in der ihnen von der Natur ermöglichten Art, Neues zu beleben, ausführen, nichts anderes als das, was einst die Göttin tat und dies mit der Göttin Mittel, ihrer in die Welt gebrachten Lust und Liebe. Die Lust und Liebe gründeten auch tief im Menschen und richteten sein ganzes bewusstes Leben aus, indem sie ihn, bei allem was er tut, allein nach Glück streben lassen. Das ist das Licht der Göttin, womit sie dem Menschen leuchtet. Daher leitet das Heiligtum die Menschen zur reinen Lust und Liebe an, um hierüber mit der der Göttin eins zu sein. Die Liebe ist das Mittel, mit dem Göttliches Getrenntes bindet, sie ist von  gleicher Qualität, wenn auch geringerer Intensität, wie die Kommunikation, deren Bindungskraft überhaupt erst die Verbindung des Einzelnen mit anderen eröffnet.

Sich selbst spiegelnde Spiegel: das Geheimnis des Lebens

Die Liebe Gottes als solche, die dem Menschen seit langer Zeit versprochen wird, ist nichts anderes als deren eigene Liebe und die, wonach sie sich sehnen. Denn Liebe muss auf den Körper treffen, sich verleiblichen, und dort findet sie stets die Lust und auch das Glück leuchtet hoch am Himmel. Die Lust und Liebe, mit der im Heiligtum die Menschen zur Göttin in Leib und Seele geführt werden, ist aber nicht allein die Lust und Liebe, die die Menschen finden, wenn sie sich gegenseitig Treue versprechen oder auch nur vergnügen wollen. Sie ist weit mehr und im Gegensatz zur ersteren Lust und Liebe von allgemeiner Natur. Sie ist das einzig real existierende Allgemeine, von dem der Mensch ein Teil ist. Dass der Mensch dies überhaupt begreifen kann, verdankt er seinem Bewusstsein als einem Spiegel, in dem sich nicht nur alle Lebensvorgänge, die Teil des Werdens eines jeden Einzelnen sind, spiegeln und dabei die Vorstellung von einer Gegenwart wachrufen, sondern auch das Wahrgenommene sich selbst als wahrnehmend spiegelt. Dies erst gibt seinem Verstand eine eigene Dimension und schafft ihm Erkenntnis. Denn so nimmt er auch wahr, was er denkt und ebenso, dass er dies wieder selbst wahrnimmt. Alles wird gespiegelt, auch jede einzelne Spiegelung, die wieder selbst spiegelt. Erst damit begreift der Mensch, dass es Einzelnes und Allgemeines geben kann – das aber ist und bleibt nur eine Eigenschaft seines Bewusstseins und seines Verstandes und schafft nicht Entsprechendes in der Wirklichkeit. Denn Allgemeines findet sich an sich nur im Begrifflichen. Alle Information ist begrifflich, auch die, die die Regeln für das Werden beinhaltet, und hier regiert das Allgemeine. Im Leben aber findet sich der Mensch einzig mit seinem Leben dem Allgemeinen Belebenden gegenüber, einem Leben, dessen Teil auch nur sein Leben ist, ausgestattet mit der Eigenschaft es zu empfangen und weiterzugeben. Sein Bewusstsein spiegelt auch dieses allgemeine über ihn hinausreichende Leben und hierbei vermag er, der Göttin Lust und Liebe zu erkennen, denn auch sie spiegelt sich in der endlos sich spiegelnden Reihe von Spiegeln. Es ist das einzige reale Allgemeine, das sich dem Menschen offenbart, eine Offenbarung, die seitens der Göttin ebenso leichtfertig wie für den Menschen essential war. Denn der Mensch erkennt sich als Teil der Lust und Liebe der Göttin, eine Selbst- und Fremderkennung zugleich. Die Fremderkennung offenbart ihm indes, dass die Göttin und damit das Göttliche auf die Lust und Liebe des Menschen angewiesen sind – solange die Göttin in unserem Universum weilt. Die Göttin sehnt sich nicht weniger nach Lust und Liebe als alle Menschen es tun, denn das ist das Leben, man mag es auch als sein Geheimnis bezeichnen. Allein um dieser Liebe willen hat die Göttin dem Menschen die Freiheit gegeben, denn Liebe kann nicht ohne Freiheit sein.

Lust und Liebe befruchten biologisches wie geistiges Leben

In der Natur hat alles Geschlechtliche nur den Sinn und die Aufgabe, die Art durch Vermehrung zu erhalten. Das ist der biologische Teil der göttlichen Belebung. Über die Biologie hinaus im Zusammenleben der Menschen und der dabei von ihnen durch Zusammenwirken sich schaffenden virtuellen Formen wirkt nichts anderes, auch hier ist es der göttliche Atem, der den Einzelnen antreibt, ihn über sein Glücksstreben steuert und Gesellschaftliches als virtuelle soziale Systeme sich bilden lässt. Wohl fehlt es an der vorgegebenen Eindeutigkeit der das Leben, Überleben und Ausscheiden bestimmenden biologischen Prinzipien. Denn man kann mit allem nach Glück streben, ohne dass die Inhalte sich alleine wegen des Strebens scheiden würden. Und doch entscheidet auch hier der Erfolg über Irrtum und Wahrheit. Nur finden sich in der Kultur, die das Zusammenleben regiert, wie in einer Art Zeitraffer schon allein im Überblick alle sich biologisch erst in Jahrmillionen einstellenden Mutationen, einschließlich der großen Mehrheit, die verworfen wird. Der Irrtum ist dabei die Regel, ihm allein verdankt der Mensch seine Erkenntnis. Lust und Liebe indessen treiben den Menschen dort nicht weniger an, wie es die Natur ihn tun lässt. Jenseits der engen Regeln der Natur sind für den Menschen die Irrtümer grenzenlos. Die Geschichte gesellschaftlicher Systeme belegt dies zur Fülle. Das Heiligtum gedrängt von der Einsicht in das Wirken der Göttin durch ihre Lust und Liebe, will den Menschen an den Punkt führen, wo er noch das Wirken der biologischen Prinzipien der belebten Natur begreift, andererseits aber auch schon das göttliche Wirken von Lust und Liebe bei seiner Freiheit verspürt, wenn es um seine Handlungen und deren Verknüpfung mit anderen geht, wo allein das Glück sein Handeln ausrichtet. Hier entfaltet sich die Macht der Göttin zu ihrer Gänze, ihre Lust und Liebe erfasst den Körper des Menschen in beide Richtungen: das muss auch sein und kann nicht anders sein, weil das Leben allein, ob biologisch unbewusst dirigiert oder selbstbewusst wahrgenommen und gesteuert, allein auf dem Akt der Befruchtung der Welt durch die Göttin beruht.

Wiedergeburt der Heiligen Hochzeit

Dieser Punkt, zu dem das Heiligtum den Menschen steuert, will ihn zum Erlebnis des Göttlichen führen, hat er allein dies vor Augen, findet er nicht nur den Sinn des Lebens in der Natur, sondern diesen Sinn auch in seinem bewusst gestalteten Leben. Der Punkt enthebt ihn aller Natur, nicht nach deren Nöten und Zwecken soll er sich im Heiligtum richten, auch nicht der Aufgabe der Vermehrung widmen. Er enthebt ihn aber ebenso aller Versprechungen und Verpflichtungen, die sein bewusstes Leben ihn gestalten lassen. Der Gläubige betritt das Heiligtum und deren öffentliche Tempel nur zu einem Zweck: die Lust und Liebe der Göttin zu begreifen, die sie mit ihrer Tat der Belebung auf die Welt brachte. Die Liebe meinen die Menschen, allein mit dem Verstand im Wege der Erkenntnis auch greifen zu können, jedoch weit gefehlt. Schon die frühere Vorstellung, man liebe mit dem Herzen, lag sehr viel näher, denn auch das Herz ist Teil des Leibes. Schon die Liebe und erst recht die Lust, können nur mit dem Leib ergriffen werden, um das Bewusstsein zu erleuchten. Daher führt der Weg zur Lust und Liebe der Göttin nur über die leibliche Verbindung der Gläubigen in ihrer Lust und Liebe zur Vereinigung im heiligen Sakralakt. Dort geht es nicht um das Begehren des einen Leibes durch den anderen, sondern in der Vereinigung ausschließlich um das gemeinsame Erleben von Lust und Liebe, um sich der Göttin un damit ihrem Sein zu nähern. Alles andere, sei es die Biologie der Vermehrung oder die gegenseitige Liebe zweier durch sie verbundener Personen, wendet den Blick in diesem Augenblick im Heiligtum von der Göttin ab. Daher treffen sich im Sakralakt Menschen, die allein die Suche nach der Lust und Liebe der Göttin zusammenfügt. Auf diese Weise steht heute die Heilige Hochzeit, die die Menschen Jahrtausende zuvor zur Verehrung der Göttinnen feierten, wenn auch mit neuer allgemeinerer Bedeutung wieder auf.

Göttlicher Lust und Liebe auf der Spur

Die Heiligen Hochzeiten, die heute im Heiligtum gefeiert werden, sind andere, denn die Geschichte des Patriarchats und die Entwicklung der Gesellschaften, genauer die der ihnen zugrunde liegenden Informationen, können nicht mehr zurückgedreht werden. Die jungstein- und bronzezeitlichen Heiligen Hochzeiten, auch die noch an der Schwelle der Antike, feierten eine Vereinigung mit den Göttinnen, um dem jahreszeitlichen Lauf der Natur und damit auch des Lebens ein sicheres Gerüst zu geben. Sie waren Zeichen der engen Einbindung der Menschen in die natürlichen Abläufe, ganz der Fruchtbarkeit der Natur verbunden. Die zeitlich noch weiter zurückweisenden Zeichen der Verehrung des Geschlechtlichen bezogen sich unmittelbar auf das Wunder des geborenen, zumeist wohl wiedergeboren Lebens aus dem Schoß der Frauen. Das Weltverständnis der Menschen hat sich seither gewandelt, die Spur von Schrift und Abstraktionen ist infolge der Verschriftlichung der Welt weit gezogen. Heute spielt sich das Leben der Menschen weitaus mehr in einer selbst geschaffenen Umwelt ab, mit allen Problemen eines nur Erzeugten. Denn alles Erzeugte, alles das was wird, hängt ab von den den daran Beteiligten gegebenen Informationen. Gemäß diesen Informationen verhalten sich die Menschen und bilden das so vorgegebene Erzeugte. Aller Irrtum erweist sich dabei erst im Zusammenbruch des dabei Erzeugten. Dazwischen lebt der Mensch. Wenn er heute zur Heiligen Hochzeit im Heiligtum eingeladen ist, so ist er dem Jahreszyklus, dessen fester Teil einst die geschlechtliche Verbindung der Gläubigen war, weit entfernt. Das Wirken der Göttin Atem und ihrer Lebenskraft scheint im Glück so vieler Menschen auf, dass es kaum möglich ist, sie auf einen göttlichen Willen hin zu einen. Zu vielfältig sind die Gestaltungen und auch die daran beteiligten Willen. Die Heiligen Hochzeiten im Heiligtum wollen die Menschen, die so weit in ihre fiktiven, allein durch abgesprochenes Werden gestalteten virtuellen Welten und deren Umstände vertrieben sind, zurück zur Nahtstelle von bewusstem und biologischem Leben holen, zurück zu den natürlichen Grundsätzen, von denen alle Ideen und Ideale abzuleiten sind. So findet die Lust und Liebe, auch über die natürliche, wieder zur göttlichen.

Der Weg der Weihe

Der Weg der Gläubigen im Heiligtum verläuft über sieben Grade, denen zwar auch funktional ein bestimmte Bedeutung zukommt, die aber als spirituelle Kategorie gradlos verlaufend allen offenstehen und die im siebten Grad in der dauerhaften Vereinigung mit dem Göttlichen enden, wenn das Ziel in Form der höchsten Weihe eines oder einer allgemeinen Geliebten erreicht ist und man der sich in Zeit und Raum sowie Grund und Ursache ausdrückenden Bedingungen enthoben ist. Dem Menschen ist es kraft seines der Erkenntnis fähigen Bewusstseins nicht möglich, das Allgemeine des Göttlichen zu erfassen, das gilt auch für das Sein, die Wahrheit, das Glück, von denen er nur eine Idee, eine Vorstellung hat, die aber ausreichen, hierauf gründend seine kulturelle und gesellschaftliche Welt zu bewirken, selbst nur mit einem fiktiven Sein und einer fiktiven Wahrheit. Sein Selbstbewusstsein reicht aber mit seiner jede Erkenntnis wieder selbst erkennenden Erkenntnis weiter und offenbart dem Menschen im Blick auf das Allgemeine der durch die Kraft der Göttin erfolgenden Belebung der Welt, wie sich aus dem Sein die Kraft des Lebens richtet. Sein Weg fortschreitender Erleuchtung führt ihn immer näher an die Quelle allen Werdens, dort wo das Sein und seine Energie noch ungerichtet kraft der universellen Plastizität eine jedwede Richtung einzuschlagen vermag, so wie der freie Willen noch nicht gebildet alles zu wollen vermag. Im Stande der höchsten Erleuchtung greift der Mensch angesichts des Seins in diese Ungebundenheit und er schöpft aus der universellen Plastizität seinen Willen. Jetzt kann er fern aller Notwendigkeiten des durch Informationen bedingten Werdens Neues schaffen und außerhalb seines Erkenntnisvermögens doch erkennen. So hebt die Göttin die Erleuchteten über alle anderen an. 


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