Ida Herion Schule, Stuttgart 1927, Foto: Alfred Ohlen |
Sonntag, 15. August 2010
Der Freude neue Ode
Schäme dich nicht deines Begehrens
schone die Kraft sinnlosen Wehrens,
Schönheit verlockt alles Genießen,
über euch Glück wird sich ergießen,
feiern die Pracht, Götter euch schufen,
Liebe und Lust sie euch berufen,
himmlisches Heil euch zu bereiten,
auf euren Weg euch zu begleiten.
Nichts auf der Welt wurde geschaffen,
dass eure Kraft würde erschlaffen,
hungrig nach Glück gierig zu drängen,
neugierig, selbst sich zu versengen,
alles was ist, will euch verführen,
feurige Glut in euch zu schüren,
singet und trinkt, tanzet und liebt,
Gott ist die Welt, der ihr erliegt.
Lust in euch glüht, tief in den Herzen
Liebe erblüht, Kummer und Schmerzen
liegen besiegt fest dort begraben,
nicht nur, das wiegt, auch was kann laben,
Wonne und Qual, Sehnen und Trauer,
was deine Wahl, nichts ist von Dauer,
Spiegel allein mitteln dein Leben,
das nur kann sein, spiegelnd zu streben.
Alles was gilt, liegt in den Genen,
göttlich geplant, sinnliches Sehnen,
zeugende Kraft Leben gestaltet,
Werden bewirkt, Wachstum obwaltet,
Menschen treibt an, setzet die Kronen
ihnen aufs Haupt, sie zu belohnen
ob ihrer Tat, die schafft das Gut,
nicht nur ernährt lügende Brut.
Freude bricht aus, bläst deren Funken
jenen hinzu, glücklich volltrunken,
singend das Lied göttlichen Ursprungs,
wider des Leids ewigen Abgrunds,
preisen den Herrn, Göttin und Gott,
Elend und Last fegen hinfort,
sprudelt die Lust aus allen Poren
himmlisch im Rausch heilig verschworen.
…. ---- ….
Nur mit den Sinnen, Mensch lass dir sagen,
kannst du beginnen, Liebe zu wagen,
Lust zu genießen, Leib und Gestalt,
dir zu erschließen deren Gehalt,
dir auszubreiten und zu enthüllen,
dich hinzuleiten und zu erfüllen:
Götter dies schufen, euch zu beglücken,
wenn sie dich rufen, sie zu entzücken.
© Karsten Cascais
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