Albert Joseph Moore, Summernight, 1890 |
Alles, was du findest,
gründet auf dem Willen,
dass du dich entwindest,
dunklen Kräften, stillen,
die in toter Erde
eure Seelen binden,
nichts lebendig werde,
alle Kräfte schwinden.
Nur das Werden führte
aus der Gruft empor,
deren Band man spürte,
an Gewalt verlor,
als das Leben quellend
Starres sprießen hieß,
seine Kraft ihm stellend
Neues werden ließ.
Werden ohne Wollen,
was zu tuen ist,
führt zu keinem Sollen,
niemand das vergisst,
ihm ward aufgetragen,
seines Beitrags Sinn
sich nicht zu versagen
um des Ziels Gewinn.
Vorgegeben wird,
das was werden soll,
keiner dabei irrt,
anderem entquoll,
Leben programmierte
in den Genen er,
keiner mehr riskierte
nicht zu werden mehr.
Darin liegt begründet
eines jeden Sein,
allen es verkündet
seinen Grund allein,
den man gab zum Leben
jedem auf den Weg,
dass ihm ward gegeben
unsrer Göttin Steg.
Jeden Grund zum Werden
nur die Göttin schuf,
deren Lust Gebärden
hallen in dem Ruf,
den sie weit verbreitet
in der ganzen Welt,
dass man sie begleitet
durch des Himmels Zelt.
Liebe, Lust und Freude
sind des Lebens Grund,
überall erzeuge
er der Göttin Bund,
den sie mit euch schließe,
wenn sie bei euch weilt,
über euch ergieße
Glück, das euch ereilt.
Daran messet immer,
was als Grund euch deucht,
dass Ihr Odem nimmer
eurem Leib entfleucht,
denn der Göttin Wille
einst das Leben band,
aus der Toten Stille
es zum Werden fand.
© Karsten Cascais
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