Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Samstag, 15. Januar 2011

Der Göttin Korrektur von Treue und Verlässlichkeit

Aus der Predigt des Trägers des Wortes zum Ende der ersten heiligen Woche des Jahres

Ewige Versprechen sind eine Anmaßung von Göttlichkeit
Alle Zeit ist die Ewigkeit, der Mensch aber ist nicht für die Ewigkeit geschaffen, sondern er ist allein ein Werden  innerhalb der Zeit. Ein Werden hat einen Anfang und ein Ende. Jeder Anfang muss beginnen, weswegen es Männer und Frauen gibt, damit in ihrem geschlechtlichen Zusammenkommen das Werden beginnen kann. Kein Werden dauert ewig, denn dann wäre es ein Sein und Göttern  gleich. Vielmehr endet ein jedes Werden, wenn es aufhört zu werden, wenn die zum Werden erforderlichen Beiträge nicht mehr zustande kommen. Das Ende des Werdens nennen wir Tod, den Beginn aber Geburt. Dazwischen verdankt alles Werden dem Umstand, dass ein jedes Teil und ein Jeder die hierzu erforderlichen Beiträge leistet, in deren Zusammengreifen das Werden liegt. Dies gilt für die Natur, wie sie uns vorgegeben ist, und nicht weniger für die Menschen, wenn sie sich absprechen, Gemeinsames zu bewirken und so vor allem das Virtuelle  des Gesellschaftlichen  herzustellen. Der hier überall obwaltende Grundsatz ist die Verlässlichkeit und ihrer Sonderform der Treue, das Zusagte und Versprochene und mithin Erwartete auch zu tun. Das ist die Grundlage eines jeden Zusammenlebens und gilt für Alle und Jeden gleichermaßen, gleich ob im Privaten oder im Öffentlichen und  gleich, an welcher Stelle man wirkt. Die Gebundenheit als die Pflicht, sich auch so zu verhalten, wie man die Erwartungen Anderer erweckt hat, ist der Kern der Verlässlichkeit. Denn man kann sich nicht bei jedem Akt des Zusammenwirkens erst absprechen, vielmehr begibt sich ein jeder Mensch in einen bestimmten Prozess, dem die zu seiner Realisierung erforderlichen Informationen zugrundeliegen, und schafft bei den anderen Mitwirkenden die Erwartung, dass er die ihn betreffende Information auch umsetzen werde. Im Vertrauen auf die Verlässlichkeit der daran Beteiligten gelingt der Prozess. Allem Mitwirken und Zusammenwirken liegt somit ein Versprechen zugrunde, sei es ausdrücklich oder sei es auch nur konkludent, das Versprochene und mithin aus der Sicht des Anderen Erwartete auch zu tun. Das Versprochene wirkt in der Zeit, im Jetzt wird hierdurch die Erwartung erweckt, die sich in die Zukunft erstreckt und dort auf die Verwirklichung wartet. Die Spanne zwischen dem jetzt Versprochenen und dem künftig zu Verwirklichenden  ist ein Teil der Zeit, aber niemals alle Zeit, da diese nicht für den Menschen geschaffen ist. Daher gibt es auch keine ewigen Versprechen und ebenso wenig gibt es ewige Pflichten für den Menschen. Ewige Versprechen sind eine Anmaßung von Göttlichkeit, weswegen der Mensch von jeder Ewigkeit entbunden ist. Versprechen können nur Wirkung für eine Zeitspanne entfalten, niemals für die volle Zeit und auch nicht für mehr Zeit, als ein Mensch überhaupt bewirken kann.  Das aber ist weit weniger als sein Leben als das Ergebnis seines eigenen Werdens.

Niemand kann sich für sein ganzes Leben verpflichten
Der Kern eines jeden Leben ist die Wahrnehmung des eigenen Werdens und seine Bedürfnisse sind die, die das eigene Werden zu erfüllen erfordert. Den Kern spiegelt das Bewusstsein, das mithin die Quelle des Lebens eines jeden Einzelnen ist, ohne das Bewusstsein wäre sich der Mensch  seines Lebens nicht bewusst. Mittels des Bewusstsein erkennt der Mensch auch die Kraft der Göttin, wenn sie Leben werden lässt und auch die Notwendigkeit, sich ihren Gesetzen zu unterwerfen, die von Allem und Jedem, was am Werden beteiligt ist, die Verlässlichkeit  verlangt, das von ihm zum Werden erwartete Verhalten auch zu erbringen. Allem Erwarteten aber und somit allem Be- und Mitwirken des Einzelnen vorausgesetzt sind das eigene Leben und die hierzu erforderlichen Prozesse. Damit kann der Zeitraum, hinsichtlich dessen der Mensch sich durch seine Versprechen verpflichtet, nicht deckungsgleich mit dem Zeitraum seines Lebens sein. So wie ein Mensch sich nicht für die Ewigkeit verpflichten kann, kann er es auch nicht für sein ganzes Leben tun.  Auch der Zeitraum seines eigenen Lebens hängt von der Dauer ab, währenddessen die an seinem Zustandekommen beteiligten Teile sich entsprechend der zugrunde liegenden Information verhalten, ohne dass er eine Gewähr für eine andere Dauer als die Tatsächliche erhielte. Alles Werden hängt allein davon ab, wie lange es die es Bewirkenden währen lassen. Andere Grundsätze gibt es nicht. Auch im Bereich der virtuellen Dinge verhält es sich nicht anders. Wäre es anders, dann würde der eine Mensch zum Sklaven des anderen werden, denn dann gäbe es Gründe, die seinem Werden entgegenstünden und die hinzunehmen er verpflichtet wäre. Kein Mensch aber kann verpflichtet sein, sein eigenes Leben und Werden zugunsten eines anderen hinzugeben, es sei denn, er täte es freiwillig. Vor dem eigenen Leben und seinem Werden aber endet jede Pflicht, wenn deren Erfüllung das Werden beenden würde. Denn ein jedes Leben entsteht durch das Wirken der Kraft der Göttin, mit der sie die Welt belebt und auch beseelt hat. Und für sein eigenes Leben und dessen Werden steht stets die Göttin selbst.

Die Korrektur der Verlässlichkeit
Damit erweist sich das  Dilemma des Lebens: es beruht auf der Verlässlichkeit, das zu seinem Werden Erforderliche zu tun, und gibt zugleich Grund, seine so erforderlichen Beteiligungen einzustellen, wenn sie dem eigenen Leben in seinem Kern widersprechen. Dieses Dilemma spiegelt die Mangelhaftigkeit jeden Lebens und auch des Menschen als Mangel- und Irrwesen, der nur durch andauernde Überwindung des Mangels leben und durch Irrtum allein erkennen kann. Dieser Widerspruch und diese Unvollständigkeit sind nicht zu beheben, sie können nur gemildert werden. Sie zu mildern, liegt bereits in der Kraft des Göttlichen, die allein das allgemeine Leben  vollständig macht, das einzelne Leben aber nur, soweit es seiner zum allgemeinen Leben bedarf. Sie unterwirft den Einzelnen nicht anderen Anforderungen, denn das Allgemeine Leben der Welt besteht aus nichts anderem als dem Leben Einzelner, aber es zeigt den Plan und damit den Willen der Göttin, allein die Welt zu beleben. Dieser ist vollkommen, nicht vollkommen aber ist der Mensch, zudem dieser als freies Wesen geschaffen wurde, das schon allein, damit er die Göttin lieben kann. In seiner Freiheit liegt auch der Schlüssel zur Überwindung des genannten Dilemmas zwischen Pflicht zur Verlässlichkeit und Schutz des eigenen Lebens. Denn die Freiheit besteht nur durch die mit ihr zugleich auferlegte Verantwortung, die Bedürfnisse der von den eigenen Entscheidungen betroffenen Anderen zu bedenken. Eine Lösung dieses Widerspruchs ist daher nur in Absprache mit anderen in einem Verfahren der Scheidung möglich, bei der das Vertrauen der anderen für ihre Erwartungen abgewogen wird mit den Notwendigkeiten des eigenen Lebens und bei dem es in einem so objektivierten Verfahren zu einer Entbindung von durch Versprechen eingegangenen Verpflichtungen auch kommen kann. Dieser Grundsatz gilt umso selbstverständlicher, je länger die Zeiträume sind, für die zugesagt wurde, sich in entsprechender Weise zu verhalten. Ähnliches gilt auch dann, je unsicherer und unübersichtlicher die für die Zusage bestimmenden Lebensverhältnisse erkennbar waren. Das Wichtige aber ist der Grundsatz der Verlässlichkeit als Grundlage und Regel und die Möglichkeit  der Entbindung hiervon als Ausnahme und Besonderheit, gewissermaßen als Korrektur des einzelnen Lebens im Hinblick auf das allgemeine Leben.

Wahrheit bestimmt die Verlässlichkeit
Seit langer Zeit haben sich in allen höher zivilisierten Gesellschaften Formen entwickelt, um Menschen von ihren vor allem langfristig eingegangenen persönlichen oder auch sonstigen Verpflichtungen  zu entbinden. Dies mag als Kündigung, Auflösung, Scheidung oder Aufhebung geschehen, stets in formalisierten Verfahren, die es ermöglichen auch das Vertrauen der auf die Einhaltung der Versprechungen Angewiesenen zu berücksichtigen. Es handelt sich dabei nicht um irgendwelche sinnvolle Rechtsfiguren, sondern um den Ausdruck des elementarsten Grundsatzes des Lebens und des Zusammenlebens: wie kann das allgemeingültige Lebensprinzip der Verlässlichkeit  korrigiert werden, dass es sich nicht zur Bedrohung des Lebens des zur Verlässlichkeit Verpflichteten entwickelt. Im Heiligtum bürgt die Göttin zu einem für die hohe Pflicht von Treue und Verlässlichkeit, auch im zivilen Leben, und lässt alles Gegenläufige, so vor allem die Korrektur, als Ausnahme erscheinen. Zum anderen schützt sie auch das Leben eines jeden Einzelnen, dem sie vor allem die Wahrheit, die ihm die Richtung weist, in seine Seele gepflanzt hat. Die Wahrheit aber ist auch Teil jeder Pflicht, jeden Versprechens und auch jeder Liebe. Niemand kann daher einem Versprechen eine Pflicht entnehmen, dem von vornherein anzusehen ist, dass es nicht zu halten ist. Dies gilt für ewige und ebenso für lebenslängliche Versprechungen, denn der Mensch kann, wie gesagt, ebenso wenig über die Ewigkeit wie auch über sein ganzes Leben verfügen. Sich auf besondere Zeitabschnitte beziehende Versprechungen werden hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit sich wandelnden Anforderungen unterliegen, die auch ihre Beendigung beinhalten können. Versprechungen, die von vorneherein besonders kurzlebigen Umständen unterliegen, tragen hinsichtlich ihrer mittel- und langfristigen Durchsetzbarkeit zusätzlich Unwägbarkeiten in sich. Dies gilt sogar für ein so hohes Gut wie die Liebe, da diese nichts anders als die ewige Liebe der Göttin spiegelt. Dennoch wendet sie sich oft unbeabsichtigt anderen und neuen Personen zu. Niemand aber kann sich zur Liebe verpflichten, denn das wesentliche Merkmal der Liebe ist ihre Freiwilligkeit. Jedoch können sich Menschen, vor allem dann, wenn sie Gemeinsames bewirken wollen, wie etwa eine Familie zu begründen,  dazu verpflichten, sich mit allem, was ihnen möglich ist, um Liebe zu bemühen. Dies ist dann zugleich eine Pflicht, die sie ihre gemeinsam gezeugten und geborenen Kindern ebenfalls gegenüber schulden, wie auch, ihnen einen hierdurch geprägten Lebensraum zu schaffen. Die Anforderungen, sich von solchen Pflichten entbinden zu dürfen, können keinesfalls geringer als diejenigen sein, um sich aus langfristig eingegangenen kommerziellen Verträgen zu lösen. Denn bei allem vergesst nie: allein absolut ist die Liebe zur Göttin, aber jede andere Liebe und auch alle sich hierauf beziehenden Versprechen spiegeln sie. Es bedarf sehr viel, dass euch die Göttin davon entbinden wird. Jede Trennung aber, sei es durch Kündigung, Scheidung oder auf anderen Wegen, bedarf stets der Mitwirkung des oder der anderen Betroffenen, denen gegenüber Pflichten bestehen, unter Einhaltung der hierzu entwickelten Formen, auf die sich alle geeinigt haben. Jene Formen einzuhalten, gibt euch die Götter auf, denn nur dann erlauben sie, Treue und Verlässlichkeit eures eigenen Lebens wegen zu korrigieren. Diese  Korrektur im Einzelnen vollzieht nichts anderes, was im Allgemeinen Leben geschieht, wenn zum Leben nicht Geeignetes nicht oder nicht mehr werden kann. Dies mag euch zugleich als Hinweis gelten, wie hoch die Schwellen sind, vor den Augen der Göttin von seinen Versprechen entbunden zu werden.  gp

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen