Dante Gabriel Rossetti, Venus Verticordia (Studie) (1863) |
Freitag, 7. Januar 2011
Liebesfest
Heute wurde es verkündet,
jeden hat es heut entzündet,
den der Göttin Ruf ereilt,
künftig sie jetzt bei ihm weilt,
wenn in ihrer großen Liebe
ihre Lust auch bei ihm bliebe,
miteinander eng vereint,
kein Begehren ihm verneint,
alles das die Lust bereitet,
zum Orgasmus ihn geleitet,
ist der Göttin langer Weg,
führt auf ihrem goldnen Steg
direkt zu dem Himmel hoch,
wo das Glück die Kraft bezog,
überall sein Licht hin strahlt,
Streben wonnevoll bezahlt,
göttlich leuchtet jeder Leib
wie geschaffen er sich zeigt,
andere an sich zu binden,
brennend Leidenschaft zu finden,
in der heißen Seelenglut
lodert unsrer Göttin Brut
hoch zu einem reinen Sein,
Nektar perlend treibt der Wein
jedes Sehnen zur Erfüllung,
jede Schönheit zur Enthüllung,
wer im Rausch dies nur berühret,
ist zu ihrem Leib verführet,
den die Göttin offenbart,
blitzend, funkelnd das bewahrt,
das die Welt mit ihr beseelte,
Menschen an die Lust gewöhnte,
die entbrannte, als das Leben
ihm zum Werden wurd' gegeben,
aus dem alles erst entstand,
Körper an einander band,
Seelen sich zusammenfügen,
ihrem Werben zu genügen,
wenn der Göttin Liebesgier
wandelt sich zur Lebens Zier,
alles Werden so gebärend,
toten Stein zu wachsen lehrend,
bringt sie aller Welt das Heil,
jeder Mensch hat daran teil,
der in Wonne und Entzücken
weiß die andren zu beglücken,
selbst die Götter zu berücken.
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