Ħaġar Qim Malta |
Sonntag, 15. Dezember 2013
Leas Gebet, der Stein Entstiegenen
Lea,
Du Stein Entstiegene,
gepriesen einst von aller Welt,
entsprungen der Jahrtausende
scheinbar toten Bindung hier,
zurückzuführen alles Leben
zur Göttin allgemeiner Liebe,
in unsrem Werden sie zu mitteln,
Du aus dem Göttlichen Gesandte,
das Sein als Leib zu bieten uns,
so öffne Deinen steinern Trichter,
in Deinem Schein uns aufzunehmen,
als wären wir ein Teil von Dir,
aus Gott geboren und gezeugt,
und so sei es gesprochen.
Montag, 18. November 2013
Alle meiner Liebe Leiber
John William Waterhouse, Hylas and the Nymphs (1896) |
Fliege,
fliege, fliege,
der Blumen Pracht erlegen,
liege, liege, liege,
der Schönheit hingegeben,
die Welt, ein Wachsen, Werden,
in der Geäst dich schwinge,
getrieben vom Begehren,
des Kelches Kraft gewinne,
der Blüten Staub verbreitet
sich wonnig wiegend legend,
die Glieder er bereitet,
in ihrem Gleiten strebend,
wie sanft einander reiben
die Hüllen jedes Leibes
der Blumen Pracht erlegen,
liege, liege, liege,
der Schönheit hingegeben,
die Welt, ein Wachsen, Werden,
in der Geäst dich schwinge,
getrieben vom Begehren,
des Kelches Kraft gewinne,
der Blüten Staub verbreitet
sich wonnig wiegend legend,
die Glieder er bereitet,
in ihrem Gleiten strebend,
wie sanft einander reiben
die Hüllen jedes Leibes
sich,
Hitzen heiß sie treiben
umschlingend jeder beides,
was aufnimmt, ist bestimmt
wie auch dort vorzudringen,
er ebenso gewinnt,
dorthin er hat zu bringen,
das Geben wie das Nehmen
in eine Form sie fließen,
gemeinsam ihre Seelen
in Ewigkeit sie gießen,
wenn endlos in den Strömen
von aller Lust und Liebe
sich Leib und Geist versöhnen,
vereint zusammen bliebe,
fliege, fliege, fliege,
ganz himmlisch hoch die hehren
Triebe, Liebe, Liebe
in einem allesamt verzehren.
© Karsten Cascais
umschlingend jeder beides,
was aufnimmt, ist bestimmt
wie auch dort vorzudringen,
er ebenso gewinnt,
dorthin er hat zu bringen,
das Geben wie das Nehmen
in eine Form sie fließen,
gemeinsam ihre Seelen
in Ewigkeit sie gießen,
wenn endlos in den Strömen
von aller Lust und Liebe
sich Leib und Geist versöhnen,
vereint zusammen bliebe,
fliege, fliege, fliege,
ganz himmlisch hoch die hehren
Triebe, Liebe, Liebe
in einem allesamt verzehren.
© Karsten Cascais
Montag, 4. November 2013
Des Leibes allgemeine Liebe
Copyright Karsten Cascais
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß
Die Götter sind die Liebe
Dei caritas sunt
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß
Die Götter sind die Liebe
Dei caritas sunt
1 Singuläres Leben 1
2 Allgemeine Richtung der Information 1
3 Leben als Spiel des Allgemeinen mit dem
Einzelnen 2
4 Begrenzung des Menschen durch den Prozess
seines Werdens 3
5 Liebe als Wahrnehmung der allgemeinen
Bindungskraft 3
6 Allgemeine Liebe und der Leib 4
7 Verallgemeinerung der Leiblichkeit zur
allgemeinen Liebe 4
8 Bindung in der Allgemeinheit durch
Verlässlichkeit beim Werden 5
9 Synthese von Allgemeinheit und Verlässlichkeit 6
Überblick
Alles Leben ist ausschließlich singulär, allgemein ist dagegen die
Information, die im Werden des Einzelnen umgesetzt wird und nur hierdurch
Bedeutung erlangt. Information selbst ist aus sich heraus wertuntauglich, ein
Wert wird ihr allein definitorisch zugeordnet, indem das im Einzelnen Bewirkte
nach dessen oder anderer Bedürfnisse beurteilt wird, jedoch mit der
wesentlichen Ausnahme der Eigenschaft der Information, Lebendes inhaltlich zu
bewirken. Diese vorgegebene Richtung ist das allgemeine Leben, dessen sich der
Mensch kraft seines Selbstbewusstseins bewusst ist und dabei die Vorstellung
von einem Allgemeinen, mithin eines Seins gewinnt. Das vom Singulären
unabhängige Allgemeine Leben wird häufig als Universelles oder auch als ein
Göttliches definiert, als das einzig reale Allgemeine und nicht bloß
Informative, dessen das einzelne Leben, mithin der Mensch zu erfahren fähig ist
und wobei er sich als Teil dieses allgemeinen Lebens begreifen kann. Hierin
liegt die Fähigkeit begründet, das Allgemeine einer Information in einzelne
Akte des Werdens umzusetzen und Einzelne sich entsprechend der Information
verbinden zu lassen, Folge des Wissens und der allgemeinen Bindungskraft. Das
Einzelne kann aber selbst nie Allgemeines schaffen, die Richtung ist nicht
umkehrbar. An ihm teilhaben kann es allenfalls mit seinem Gefühl. Der Mensch
ist in Allem durch sein Werden begrenzt. Die ihm mögliche Wahrnehmung des
Allgemeinen des Lebens, deren Teil er ist, überträgt er verallgemeinernd auf
seine gemeinsamen Absprachen, schafft damit aber nur Virtuelles. Sein Begreifen
des Allgemeinen des Lebens weist ihm jedoch die Richtung als Wahrheit, ohne
selbst ihrer je teilhaftig zu werden. Er kann sich aber der Wirkungen des
allgemeinen Lebens in sich selbst bewusst werden, deren Richtung und deren
Kraft der Bindung er bei einem Zusammenfügen von Einzelnem als Liebe erfährt. Liebe
spiegelt im Einzelnen eine nahezu unendliche Vielfalt von Bindungserfahrungen,
eine einheitliche Kontur gewinnt sie, wenn man sie als Bewusstwerdung der
allgemeinen Bindungskraft bei der allgemeinen Belebung der Welt begreift. In
ihr kann der Mensch ein Besonderes der allgemeinen Lebenskraft wahrnehmen,
mithin, metaphysisch ausgedrückt, eine göttliche Eigenschaft. Auch die
allgemeine Liebe ist nur leiblich erfahrbar, eine vom Leib „befreite“ Liebe ist
entgegen weitverbreiteter anderen Deutungen nicht möglich. Das Allgemeine
selbst, eine Erscheinungsform des Seins, ist für den Menschen nur eine Qualität
des Bewusstseins. Die allgemeine Liebe eröffnet sich dem Menschen allein über
eine Verallgemeinerung seiner Leiblichkeit, sie wird irreal, wenn man sie von
der Leiblichkeit trennt, Zugang zu ihr findet man ausschließlich über eine
Verallgemeinerung des Gefühls von Lust und Liebe, man verbaut ihn sich durch
ihre Asexualisierung und liefert den Einzelnen mit seiner Entleiblichung der
Beliebigkeit aus. Die allgemeine Liebe ermöglicht die Verbindung eines jeden
Einzelnen miteinander und spiegelt damit die universelle Plastizität der
Energie. Die Kräfte der allgemeinen Liebe vermögen ein jedes Einzelne
miteinander zu binden, zu einem jeden Zweck. Dem steht als weitere Eigenschaft
des Seins die Verlässlichkeit gegenüber, die erst zuverlässig Einzelnes mit
Einzelnem mittels ihrer abgesprochenen Beiträge zu einem Werden verbinden
lässt, um Mangel und Irrtum zu überwinden. Wenn der Mensch sich einem
allgemeinen Gültigen verschreibt und einem Gott dient, vermag er dies nur durch
die Verallgemeinerung seiner Liebe im Allgemeinen - in der Entfreiung aber, die
mit dieser wie mit einer jeden Liebe verbunden ist, gründet sich seine
Verlässlichkeit im Einzelnen.
Montag, 29. April 2013
Des Maien leiblich Wallen
Luis Ricardo Falero, The Lily Fairy, (1888) |
Alles,
was du wissen kannst,
liegt
in den Gefühlen,
jedes
nur, mit dem du tanzt,
wird
dich zwar aufwühlen,
doch
begreifen kannst du's nur
wenn
es dich ergreift,
und
du folgst allein der Spur,
die
im Herzen reift.
Was
du nur mit dem Verstand
glaubst
zu wissen all,
geht
dir niemals von der Hand,
findet
Widerhall,
um es
andren mitzuteilen,
nur
wenn es gelingt,
in
der Seele zu verweilen,
wenn
dorthin es springt.
Zum
Begreifen wird verstehen,
was
zu sagen ist,
wenn
die Formen auch vergehen,
der
Bedeutung List
sie
zugleich entkleidet werden,
offenbaren
jenes,
trugen
aus zur weiten Erden
ihrer
Wahrheit Schönes.
Wer
nur sucht das Allgemeine
in
des Lebens Welt,
wird
dort selber nur zum Scheine,
wie's
dem Tod gefällt,
hastet
den Begriffen nach,
leer
sind ohne Ende,
und
entschwinden allem brach,
keiner
etwas fände.
Wo es
wächst und auch gedeiht,
treibt
und blüht, erstrahlet,
ist
zur Liebe, Lust bereit
und
mit Glück bezahlet,
sich
des Lebens pralle Pracht
überall
ergieße,
helles
Licht auch dich anlacht,
Wonne
dir verhieße.
Mit
den Sinnen du erfasst
deines
Leibes Freuden,
schäumend
alles du verprasst,
was
du kannst vergeuden,
Schönheit
Funken offenbaren,
Götter
einst uns schufen,
nur
für sie es zu bewahren,
wenn
sie nach uns rufen.
Maienkönigin
bist Du,
Maria,
uns gebärend,
lösest
unsre Todesruh,
ihre
Macht auszehrend,
deine
Schönheit und Gestalt
findet
sich in allem,
treibt
mit der Natur Gewalt
unsres
Leibes Wallen.
Freitag, 29. März 2013
Des Lebens Information: das Licht
Copyright Karsten Cascais
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß
1 Das Wort als Gottes Wille
2 Nicht Wahrheit, sondern Macht
3 Umkehrung der Wirkkraft
4 Licht als allgemeine Botschaft
5 Licht, der Energie Gesicht
Überblick
Die Verabsolutierung
des Wortes im Idealismus könnte ihre Parallele in der Information finden, die
ein jedes Werden bestimmt. Als ein Symbol kann ein Wort jedoch nur auf ein Ziel
hin optimiert sein. Dabei hat seine idealistische Verselbständigung nie der
Wahrheit, sondern stets allein der Macht gedient. Das idealisierte Wort und die
Information werden von den Einzelnen zwar gleichermaßen wahrgenommen, ihre
Wirkweise ist jedoch völlig entgegengesetzt. Die Information des Lebens wird
vom Licht als eine bestimmte Form der Energie verbreitet. Das Licht ist für den
Einzelnen das Gesicht der Energie.
Dienstag, 26. Februar 2013
Des Lichtes Weisung
Egon Schiele, Weiblicher Akt mit grünen Strümpfen |
Licht, wie
wallt es durch die Welt,
mit seiner
Kraft erfasst es jeden,
wenn auf
ihn ein Strahl nur fällt,
er weist
des Werdens Weg zum Leben,
wer von ihm
getroffen wird,
ergreift
die dort enthalt'ne Botschaft,
starren
Harrens Halt entwirrt
entsteigt
dem Bann, der Not schafft
in der
Kälte bloßen Scheins
des
unbewussten Existierens,
kehrend
durch die Macht des Seins
zur Wärme
hin die Welt des Frierens.
Dunkelheit
entschwindet dort,
wo überall
das Licht erstrahlet,
frei gibt
es das klärend Wort,
wo finster
aller Irrtum prahlet,
leuchtet
Berg und Täler aus,
lässt
Blumen überall erblühen,
bunte
Farbenpracht zuhauf
entfachend
der Begierde Glühen,
eins zu
sein mit jedem Schönen,
in dessen
Glanz zu offenbaren,
Liebe mit
der Kraft versöhnen,
des Werdens
Lust ihr zu bewahren.
Licht
erstellt des Lebens Plan
gibt auf,
mit andren sich zu paaren,
führt
zusammen auf die Bahn,
des
Wachstums Atem zu bewahren,
der treibt
an, sich dort zu einen,
wo
Getrenntes andres um sich schart
und des
Lichtes Strahl wird scheinen,
gemeinsam
hier die Richtung wahrt,
die erzeugt
der Welt Belebung,
mit
Sprießen, Treiben und Vermehren,
führt die
Menschen zur Erhebung
wenn nur
mehr sie des Lichts begehren.
Ohne Licht
herrscht Finsternis,
nicht nur
des Auges, auch des Fühlens,
steht im
Weg als starres Hindernis
die tumbe
Blindheit dunklen Wühlens,
irren bar
der Richtung Weisung
in Taten
und Gedanken rum,
wählen
nachts in wirrer Speisung
auf jede
Art Befriedigung,
nicht die
Lust, sie fördert Unzucht,
ist
Dunkelheit, die bricht hervor,
fern des
Lichts bahnt sich die Urwucht,
einst Macht
der Finsternis erkor.
Strahlend
spiegeln die Gesichter,
wo
leuchtend Körper sich erheben,
tauchen ein
der Farben Lichter,
im sanften
Glanz die Glieder beben,
glatte Haut
den Busen spannend,
die Lenden
blitzen angriffsvoll,
doch die
Schatten sie entmannend,
verschmolzen
mit der Scham verquoll
der Gefühle
hell Ergleißen,
was
vorgehalten beiderseits,
Glückes
Feuer nun verheißen,
vorhanden
schon im Licht bereits.
Licht
erleuchtet alle Wege,
die Leben
stets zu gehen hat,
Zellenteilung,
Nachwuchs Pflege,
mit jener
Kraft nur findet statt,
deren Glut
im Schoße brütet,
hervorgebrochen
hin zum Glück,
anzustreben
es vergütet,
was immer
sei auch das Geschick,
nur das
Helle weist die Richtung,
die jeder
nur am Licht erkennt,
führt den
Willen hin zur Lichtung,
dort wo des
Lebens Feuer brennt.
Energien
gründen tief
der Kräfte
Wirken überall,
auch das
Licht herbei sie rief
weit aus
des Universums Hall,
selbst das
Helle ist nur ein Teil,
ein
Ausschnitt aus der Allmacht Kraft,
ist
gerichtet zu dem Heil,
das jede
Form des Lebens schafft,
Wellen und
Korpuskel tragen
die
Weisungen zu ihrem Ziel,
aller
Werden sie sich wagen,
wohin des
Lichtes Schein auch fiel.
© Karsten Cascais
© Karsten Cascais
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