Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Mittwoch, 7. Juli 2010

Leo: Gott oder Göttin

Gott und Göttin sind eins
Das Leben erklärt sich aus dem Zusammenkommen von zwei Teilen, gemeinhin als weiblich und männlich bezeichnet. Das erscheint uns nach unserem Verstand als zwingend. Denn Leben ist ein Werden und alles, was wird, hat einen Beginn und auch ein Ende, geschieht mithin in der Zeit. Was wird, entsteht aus einem Zusammenfügen, das Werden werden lässt. Würde es des Zusammenfügens nicht bedürfen, dann gäbe es das einzelne Leben bereits und es wäre ewig. Es wäre ein Sein und kein Werden. Das aber sind Eigenschaften, die unser Verstand zwar kennt, aber nicht für das Leben in der Welt. Gemeinhin weist er sie dem Göttlichen zu, wie auch wir symbolhaft einer Göttin. Somit kennzeichnen die beiden Teile, deren Zusammenfügen Leben werden lässt, also das Weibliche und das Männliche, notwendige Komponenten, um das Programm, das das Werden steuert, zu starten. Diese Unterscheidung indessen auch auf mögliche Existenzen oder ein Wesen zu übertragen, die – vielleicht auch unter anderem- das Programm geschrieben haben, entspringt der intellektuellen Anmaßung, wie sie zumeist dumme Menschen kennzeichnet, wenn sie glauben, mit ihrem wenigen Wissen die Welt erklären zu können. Dass auch dasjenige, dem das Programm entstammt, nach denselben Grundsätzen sich bestimme wie denen, wonach das Programm geschrieben wurde, liegt zumindest beim Göttlichen wenig nahe. Viel näher liegt die Annahme, dass die Unterscheidung zwischen männlich und weiblich für deren Urheber keinerlei existenzielle Bedeutung haben kann. Denn das Göttliche, das Leben schaffen kann, ist selbst kein Werden sondern ein Sein, dem das Leben als Prozess entspringt. Es bedarf nicht der Zusammenfügung zweier Teile, um zu werden, keiner Initialisierung, denn es ist nach den Begriffen der Menschen immer und überall. Gott und Göttin sind eins: Gott, der du auch Göttin bist – anders können die Menschen es in ihren Begriffen und der ihnen möglichen Wahrnehmung nicht bezeichnen.

Patriarchale Verstümmelung Gottes
Die patriarchale Annahme, Gott sei ein Mann, war von Anbeginn ein durchsichtiges Herrschaftsmanöver bezogen auf die neuen Machtverhältnisse in dieser Welt. Sie diente der Sicherung der als sehr fragil erkannten Vaterschaft und damit der Begründung der Vorherrschaft des Mannes. Einhergingen damit die bekanten Beschränkungen in Recht und Status der Frauen. Der hierin liegende Paradigmenwechsel von einer Urgöttin zu Gottvater war kein Wechsel von einer weiblichen zu einer männlichen Welterklärung, sondern die einseitige Einführung der Vorherrschaft des Mannes. Denn in der Urgöttin wurde nicht eine Frau verehrt – und ebenso wenig in der Muttergöttin-, sondern die allgemeine Lebenskraft, wie sie auch in der weiblichen Gebärkraft zum Ausdruck kam. Das Leben selbst wurde dabei – das war bis zur Entdeckung der Vaterschaft die einzige Vorherrschaft- durch die Änderungen im Leib der Frauen erklärt. In diesem Weltbild definierten die Menschen ihre Gruppen, und damit ihr Herkommen, über die Mutter matriarchal und nicht über den Vater. Die Frauen standen wegen ihrer Gebäreigenschaft dem allgemeinen Göttlichen des Lebens näher als die Männer, eine Stellung mit der indessen keine Abwertung des Mannes verbunden gewesen wäre. Zu einer Abwertung des anderen Geschlechtes kam es erst durch die Einführung der Vorherrschaft des Mannes, die in vielen Kulturkreisen in einem männlichen Alleingott wie Gottvater, mündete. Das Heiligtum will somit keineswegs den Glauben anderer an Gott verunsichern, wohl indessen die Festlegung dieses Gottes ausschließlich auf eines der das Leben initiierenden Teile. Denn dies kommt einer Verstümmelung Gottes gleich.

Das Göttliche, Gott wie Göttin, belebt die Welt
Mit dem neuen Paradigmenwechsel, wonach Gott über der Unterscheidung zwischen männlich und weiblich steht oder, in menschlichen Begriffen ausgedrückt, zugleich Göttin und Gott ist, brechen notwendigerweise auch alle ethischen Annahmen, die allein der Sicherung der Vorherrschaft des Mannes –mittels des patriarchal definierten Eingottes- dienen, in sich zusammen. Die Auflösung von männlich und weiblich in für die Initialisierung des individuellen Lebens notwendige Teile hebt diesen das Leben als Werden begründenden Akt wieder in den Rang, der ihm seit Jahrzehnttausenden bereits zukam, wenn das Göttliche auf die Welt trifft: eines Aktes Gottes – der auch eine Göttin ist. Im Heiligtum verehren wir die Göttin, weil in Gedanken und Begriffen die Menschen versucht haben, diesem Teil Gottes über Jahrtausende den Platz streitig zu machen. Dies ändert indessen nichts daran, dass die Göttin auch Gott ist. Das Göttliche ist die Belebung und Befruchtung der Welt mit dem Leben, dessen Teil der Mensch ist und dem er notwendig, unabhängig von seinem Willen, eingegliedert ist. Der Mensch kann gegen die Bedingungen seiner Eingliederung dank seiner Freiheit verstoßen, er kann sie indessen nicht ändern. Die Konsequenzen solcher Verstöße trägt er allein, weder Gott noch Göttin vermögen ihm zu helfen. Wäre es anders, nähmen sie ihm die Freiheit. Das Leben wurde aber durch Freiheit begründet, mit der Alternative zu anderen als den vorgegebenen und geschriebenen Programmen des Werdens, worauf die Evolution mit ihren Mutationen gründet, wenn auch Gottes Hand selegierend stets obwalten kann. Allein die Verlässlichkeit als Eigenschaft des Menschen entscheidet über den Erfolg, alles andere ist Gottes Weg.

Scheinbelebung von Programmen

Der Weg indessen, den die Menschen begehen, bedarf der Richtung und diese hat ein Gott, der auch eine Göttin ist, durch das Glück gewiesen, den Weg des Lebens selbst durch die Lust und Liebe. Wenn die Menschen dies erkennen und ihre glücksfeindliche und asexuelle Bevormundung durch die tradierten Deutungen überwinden, werden sie für die neue Zeit gerüstet sein. Ohne dies indessen droht ihnen, ihrer Freiheit verloren zu gehen. Das Prinzip des Lebens als ein Prozess, in dem alle an seinem Zustandekommen beteiligten einzelnen Elemente nach den Informationen eines Programms, die deren Verhalten in Bezug auf einen herzustellenden Zustand vorgeben, zusammenwirken, wurde nun in der Informationstechnologie zu einer wirkungsmächtigen Einrichtung instrumentell weiterentwickelt. Dabei geht es nicht mehr um einen bestimmten Prozess, sondern um die Durchführung aller möglichen Prozesse. Programme instrumentalisieren so das Werden, wie es in der Natur nie anders war und wie auch anders Leben nicht entstehen konnte. Der Mensch ist aber nach seiner tradierten Ethik und seinen überkommenen Moralvorstellungen in eine scheinbare Welt des Seins eingliedert, in dem Zustände als fest bestehend fingiert und nicht als jeweiliges Ergebnis permanenter Prozesse gedeutet werden. Dies entspricht dem Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit und geschieht durch eine Ausweitung der Fiktion seines Bewusstseins, enge Zeitabschnitte als Gegenwart zu postulieren. In jedem Sein aber geht der Mensch, der ein Werden ist, unabänderlich verloren, genauer gesagt, verliert er die Kontrolle über sein eigenes Werden. Er muss dieses Sein erkennen als das, was es ist: die durch bloße Absprache zustande gekommene Gewissheit (so zu tun als ob), dass bestimmte durch übereinstimmendes Verhalten der daran Beteiligten bewirkte Zustände nicht nur das jeweilige Ergebnis eines Werdens (im Augenblick des Bewirkten) sind, sondern zumindest innerhalb eines relevanten Zeitraums so behandelt werden, als würden sie dauerhaft existieren, hätten mithin ein eigenes Sein. Mithilfe der Informationstechnologie können solche Fiktionen gewissermaßen (wie ideologisch) zementiert werden. An sich sind die Natur wie auch der Mensch das Ergebnis eines bestimmten Programms, in dessen Informationen der jeweilige Zustand vorgegeben wird. Das Programm ist das Tote, aber dafür Seiende, die Wesen der Natur sind das Lebende, aber stets nur das Werdende. Die Annahme eines realen Seins der Lebensverhältnisse überträgt die tote Regel des Programms scheinbar in das Werdende des Lebens. Das kann nicht sein, wird aber über die Fiktion zur scheinbaren Realität. Informationstechnische Anwendungen erheben gleichermaßen das Programm, also die enthaltene Information, zu einer Eigenschaft des technologisch zu bewirkenden Zustandes und somit die Information zu einem scheinbaren objektiven Sein (Leben). Dem wird sich der Mensch nicht widersetzen können, wie er schon hinreichend durch staatliche und gesellschaftliche Fiktionen zu einem bloßen Glied bestimmter Programme funktionalisiert wird. Dadurch ging und geht dem Menschen seine Richtung verloren, die zu seinem Glück und zu seiner Lust und Liebe weist – alles Eigenschaften seines Innersten, seines Leibs und seiner Seele.

Die Tische werden sich wieder biegen
In seiner Instrumentalisierung (Mittel eines durch andere –gesellschaftlich- vorgegebenen Zwecks zu sein) kennt der Mensch nur noch die ihm fremd gesetzte Richtung. Wenn es darum geht, gesellschaftlich relevante Zustände und Zusammenhänge zu bewirken, ist eine solche Struktur eine zwingende Voraussetzung. Wenn der Mensch sich daran als autonomes Wesen beteiligt und er sich zum Mitwirken auf der Grundlage seiner Freiheit und Würde entscheidet, unterstellt er sich inhaltlich, zeitlich und örtlich beschränkt fremden Zwecken. Auch kann er sie zu seinen eigenen machen. Seine Instrumentalisierung beginnt jedoch, wenn ihm durch seine Eingliederung in einen Funktionszusammenhang jegliche Richtung vorgegeben ist und es auf seine selbst gewählte Richtung gar nicht mehr ankommt oder auch nicht mehr ankommen kann. Der Mensch muss als Einzelner stets derjenige bleiben, der bewirkt. Denn seine Richtung erfährt er ausschließlich dadurch, dass er nach seinem eigenen Glück strebt. Dem ordnet sich für seine Entscheidungen alles ein oder unter. In Bezug auf alle kollektiven Instrumentalisierungen (als Zusammenwirken, das Bestimmte am bestimmten Ort zur bestimmten Zeit zu tun) bleibt die Zweckfreiheit einer jeden Existenz vorgegeben. Der Mensch lebt allein, um nach Glück zu streben und sein Leben als der Göttin Lust und Liebe zu erfahren. Mit der Einführung des patriarchalen Eingottglaubens wird auch das Schicksal der Menschen linear ausgerichtet, von Geburt über Tod zur Erlösung im Jenseits, nicht anders als das Schicksal des christlichen Gottessohns. Mit der einst durch den Kreislauf der göttlichen Lebenskraft begründeten Autonomie des Individuums wird gebrochen, der Mensch definiert sich nur noch als religiös instrumentalisiertes Wesen, als Werkzeug eines einzigen Gottes, bei dem er in dessen Ewigkeit und dort scheinbar nach dessen Willen wird Erlösung finden. Das Leben des Menschen wird zu einem Leidensweg degradiert gar mit dem Ziel der leiblichen persönlichen Selbstaufopferung (durch die Annahme einer Erlösung durch den Tod). Damit ist aller möglicher Lebensinhalt zu einem Ballast auf dem Weg zum einzigen Gott geworden. Alles das, mit dem einst die Göttinnen dem Menschen als von ihnen in die Welt gebrachte Wohltaten das Leben anreicherten, findet keinen Platz mehr und wird zur sündhaften Last. Deswegen wurden die Göttinnen vertrieben. Tatsächlich glich der Paradigmenwechsel zum patriarchalen Monotheismus einer beispiellosen kollektiven Gehirnwäsche, die in allen Formen des Idealismus noch bis heute wirkt. Alles, was das Leben ausmachte, nach Glück zu streben, Lust und Liebe zu erleben, zu genießen, frei von Leid zu sein, also alles, was Leib und Seele des Menschen betraf, verschwand im Bedeutungslosen für den rechten Weg, erlangte jedoch alle Bedeutung in der negativen Eigenschaft, den Menschen vom rechten Weg zu Gott abzubringen. Der rechte Weg zu Gott bestand in der Beliebigkeit des Jenseits, weswegen alle irdischen Mächte diese Ethik liebten: denn ein jeder konnte seine Inhalte so für heilig erklären und den ihrer eigenen Lebenskräften verlustigen Menschen als göttlich vorgeben. Der politische Vorteil des Austauschs des realen Lebens mit Fleisch und Blut, des prallen Lebens also, mit einer inhaltsleeren abstrakten und daher beliebigen Idee liegt auf der Hand und hat die Gehirnwäsche so erfolgreich gemacht. Mit der angeküdigten Rückkehr der Göttinnen kehrt aber das zurück, was gleichwohl den Menschen nie genommen, ihnen aber äußerst erschwert werden konnte: ihr eigenes pralles Leben und die Freude, Lust und Liebe zu genießen und nach dem eigenen Glück zu streben. Der durch den Wechsel zum patriarchalen Monotheismus leer gefegte Tisch wird sich wieder biegen und die Göttin ist der Teil Gottes, der ihn versorgt.

Rückgewinnung der Autonomie
Mit der Rückkehr der Göttinnen zu Gott gewinnt der Mensch sein autonomes Leben wieder. Denn die Göttin wirkt allein in ihn, indem sie dem Menschen sein Bewusstsein schenkte, diesen sich ewig spiegelnden Spiegel, der ihm das Göttliche in ihm als Glück erkennbar und in seinem Leben als Lust und Liebe erfahrbar macht. Hierauf allein gründet der Mensch. Der sich selbst bewusste Mensch ist die maßgebliche Einheit des Lebens. Leben ist durch seine bewusste Erfahrung für jeden einzelnen Menschen definiert. Denn Sinn des Lebens erfährt der Mensch in seinem Streben nach dem Glück und die Pracht des Lebens und seine Schönheit in der Lust und Liebe der Göttin. Alles was er tut, ganz gleich von wem es ihm aufgetragen wird, richtet sich nach diesen Parametern, worauf seine Freiheit und Würde beruhen und als deren den anderen zugewandte Kehrseite nicht weniger seine Verantwortung – woraus Verlässlichkeit als Prinzip des Lebens entsteht. Die Wiederherstellung Gottes durch die Rückkehr der Göttin gibt dem Einzelnen seine volle Autonomie wieder. gp

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