Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 30. Mai 2010

Leo: Auflösung der Promiskuität

Und dient nicht alles doch allein der Promiskuität, wenn wir die Göttin lieben?

Verunstaltung der Sexualität
Wäre es so, dann würde die Promiskuität durch die Liebe der Göttin selbst geheiligt. Doch eure Frage steht bereits auf den tönernen Füßen der Geißelung des Menschen, die viele Religionen mit ihrer Feindlichkeit jeglichem irdischen Glück gegenüber zum Programm erheben. Denn irdisches Glück schafft freie Menschen, sich der eigenen Würde und ihrer Bedürfnisse selbst bewusst. Die Verlagerung des Glücks in das Jenseits indessen macht aus ihnen willfährige Schafe, gut zum Scheren, auch zum Melken und selbst zum Schlachten. Wo der Mensch der Göttin Ruf, als sie mit ihrer Liebe die Welt befruchtete, jederzeit am stärksten spürt, dort greifen die jegliche irdische Macht stabilisierenden Systeme am ehesten ein: bei dem Streben nach dem Glück, in der Lust und Liebe, bei seiner sexuellen Freude, die alle tief in seinem Inneren wohnen. Dies ist seines Lebens Quelle und beherrscht man sie, dann beherrscht man den ganzen Menschen. Hieraus folgt die Strenge gegen Lust und Liebe und die Ablehnung einer freien Sexualität. Dieser Methode bedienen sich alle, die über ihre Mitmenschen herrschen wollen. Auf der anderen Seite spürt selbst der Einzelne, dass die in ihn brodelnde Kraft seiner Sexualität der Formung bedarf, will sie ihn nicht versengen, denn hier spürt er der Göttin Feuer unmittelbar. In Furcht davor lassen die Menschen sich oft recht leichtfertig darauf ein, ihre Begierden zu versklaven. So glauben sie Ruhe vor dem eigenen Trieb zu finden. Der Trieb allein ist in der Tat wenig geeignet, verlässliche gemeinschaftliche (gesellschaftliche) Strukturen zu schaffen. Der Mensch bedarf der ihn stützenden Form, wie er auch auf die Verlässlichkeit anderer angewiesen ist, hier vor allem auf die Treue seiner Partner. Dies aber rechtfertigt nicht die seit dem Siegeszug des Christentums vorherrschende Sexualfeindlichkeit. Überträgt man etwa diese Haltung auf einen anderen wesentlichen Trieb, dem nach Nahrung, so entspräche es der gängigen religiösen Sexualmoral, wenn man dem Menschen nur eine Noternährung zugestehen würde, weil er sein Leben mit giftigen Lebensmitteln ruinieren könnte. Die etablierte nachantike Lustfeindlichkeit setzte sich auch nicht wegen der Eignung zur Zügelung der Triebe durch, sondern einmal wegen ihrer despotischen Wirksamkeit, die Flamme der Freiheit im Menschen zu ersticken. Zum anderen bereitete sie der damals noch nicht sehr lange entdeckten Vaterschaft den patriarchalen Durchbruch: nur durch den systematischen Ausschluss der möglichen Mütter eigener Kinder von jeglichem Geschlechtsverkehr mit Dritten, konnte sich der sie sexuell beherrschende Mann seiner Vaterschaft sicher sein. Die Machtausübung über andere durch sexuelle Regulierung widerspricht indessen unserem Bild des allein den Göttinnen, ihrer Wahrheit und ihrer Lust und Liebe verpflichteten freien Menschen. Zudem sind die Menschen heute dank moderner Verfahren in der Lage, die Vaterschaft auch anders als nach dem Prinzip der geschlechtsaktiven Ausschließlichkeit zu bestimmen, so dass die Sicherung der Vaterschaft, durchaus eine kulturelle Errungenschaft des letzten Jahrzehntausends, solcher Tricks nicht mehr bedarf. Daher versteht das Heiligtum den Begriff der Promiskuität nur als ein Grummeln aus frühen Zeiten, eine Verleumdung des menschlichen Bedürfnisses nach einer abwechslungsreichen Sexualität.

Die Göttin schützt die Treue

Eine ganz andere Frage ist die, wie die Menschen mit dieser freien (und nicht prophylaktisch gefesselten) Lust und Liebe umgehen und dies vor allem auch angesichts der besonderen Kraft dieser Quelle allen Lebens. Denn dass in der Natur und auch im Menschen alles darauf ausgerichtet ist, sich allein um der Vermehrung willen mit hierzu geeigneten Partnern zu verbinden, kann nicht geleugnet werden. Das Wunder unserer Welt, die Weitergabe des Lebens, verbreitet sich auf allen Wegen. Dass andererseits die ordnende Hand, deren (informatives) Wirken alles Werden folgt, auch hier eingreift, kann gar nicht anders sein. Denn ohne Form gäbe es kein Leben, Formen aber ist nichts anderes als Regulieren. Als bewusstes Wesen kann der Mensch sich dieser Vorgänge wiederum selbst bewusst werden und sich ihrer dabei bemächtigen. So erheben sich die Triebe auf die kulturelle Ebene der zwischenmenschlichen Regulierung und werden Anweisungen unterstellt, die zu erfüllen die Menschen sich gegenseitig versprechen. Das Prinzip einer jeden Form des Zusammenlebens ist die Verlässlichkeit, die Erwartung und Erfüllung dieser Erwartung, sich entsprechend dem Abgesprochenen auch zu verhalten. Gäbe es nicht die Verlässlichkeit, gäbe es kein Leben. Die Kommunikation unter Menschen erfolgt durch Formen und Symbole, denen man jeweils zuvor eine bestimmte Bedeutung übereinstimmend beigelegt hat. Für gesellschaftliche Strukturen sind die Symbole, die abgesprochene Informationen übertragen, das entscheidende. Je tiefer die Symbole an den tragenden Lebenstatsachen anknüpfen, umso größer ist ihre Bedeutung. Hierauf gründet die Wichtigkeit der sexuellen Symbolik, der Formen und Symbole, die von den sexuellen Bedürfnissen ausgehen. Sie ist für das Zusammenleben der Geschlechter von tragender Bedeutung, für die Partnerschaft, die Ehe, wie auch für die unmittelbar hieraus hervorgehende Gemeinschaft, die Familie. Angesichts der tiefen Lust nach Abwechslung, der dauernden Suche anderer und wechselnder Geschlechtspartner, die die Natur vielen Menschen in ihre Schöße und Glieder eingepflanzt hat, steht die Treue als Ausdruck sexueller Verlässlichkeit im informativen Zentrum geschlechtlicher Gemeinschaften. Die Treue ist das Versprechen, angesichts der Heftigkeit oftmals andersgerichteten sexuellen Verlangens mit diesem nur so, wie versprochen, umzugehen. Die Treue als solche ist –abgesehen davon, dass sie Ausdruck des Prinzips der Verlässlichkeit ist- kein Selbstwert, vielmehr erlangt sie allein durch den Inhalt der Absprachen der Beteiligten ihre Bedeutung, soweit diese reichen und nicht weiter. Das kann in vielen Kulturen typisiert sein, ändert indessen nichts an dieser Relativität (Bezüglichkeit auf die zugrundeliegenden Versprechen). Die Göttinnen im Heiligtum sind die Garanten dieser Versprechen, weswegen sie den Menschen nicht erlauben, allein aus Lust und Liebe ihre sexuell bedeutsamen Versprechungen zu brechen. Die Liebe zwischen den Menschen steht unter ihrem Schutz, denn es ist die Liebe der Göttin selbst, die die Menschen miteinander verbindet. Und nichts anderes gilt für ihre Lust. War dies doch der Göttin erste Tat, als sie die Welt betrat. Die Verlässlichkeit, das Versprechen auch zur Treue, kann Sexualität zwischen beliebig der Lust nach wechselnden Partnern verdammen, so wie es manche mit dem Begriff der Promiskuität versuchen – jedoch ist es nicht der Kontakt, die sexuelle Handlung, die verwerflich wäre, sondern allein, dass sie entgegen dem gegebenen Versprechen geschieht. Dass die Göttin über die Treue ihren Schirm schützend hält, versteht sich von selbst. Ist es doch die Göttin, die das Leben in die Welt brachte und Leben entsteht nur durch Verlässlichkeit. Verlässlichkeit, Liebe, Lust und damit auch die Wahrheit sind all das, was die Göttin schuf.

Galaktisierung von Lust und Liebe
Nur die Liebe der Göttin und ebenso nur ihre Lust sind das, was alles andere aufwiegt und die Waagschale auch darüber hinaus noch ansteigen lässt. Denn es sind ihre Liebe und ihre Lust, die die Welt durchfluten und alles Leben entstehen lassen, auch die Liebe zwischen den Menschen und auch die sich hierauf gründenden Versprechen. Alles, auch die Treue, dient der Lust der Göttin, die sie sich an unserer Welt sucht. So wie ihre Lust und Liebe die der Menschen garantiert, dienen die Menschen ihr mit aller Lust und Liebe, deren sie nur fähig sind. Daher kann es keine Grenzen geben, wenn die Menschen allein die Göttin lieben. Die Frauen vereinen sich mit ihrem Leib und werden zu einem einzigen und die Männer tauchen allesamt in Einem dort hinab und ein. Es kommt dasjenige zu demjenigen, das durch die Göttin und ihrem die Welt befruchtenden Akt eins war und stets auch blieb. Es sind nicht wechselnde Glieder und Leiber, die sich hier vereinen, sondern alles verschmilzt zu der Göttin Leib. Das geschieht im leiblichen Gebet. Es war der Göttin Hauch, der die Erde streifte und die Lust und Liebe übertrug, auf dass Leben werde. Ihre Seele und ihr Leib sind es seither, die überall hervorlugen, wenn es um Lust und Liebe geht. Ihre Lust und Liebe sind das Allgemeine, das die Welt und damit alle Wesen und schließlich ganz besonders die Menschen umspannt, worin sich das Leben spiegelt, wenn es von einem Einzelnen auf ein anderes überspringt. In diesem göttlich Allgemeinen, das Einzige, dessen reale Erfahrung der Mensch fähig ist, geht jedes Einzelne auf, löst sich Dein und Mein, das Eine und das Andere auf zu Allem wie auch zu dem Einen der Göttin, alle werden Teil einer heiligen Familie. Wechselndes kann dort nicht mehr sein, auch nicht zwischen den Geschlechtern. Das ist die Galaktisierung von Lust und Liebe, der Akt, in dem eine jede Liebe und eine jede Lust zu einem Einzigen und allein der der Göttin wird. Darum müssen eine jede Priesterin und ein jeder Priester des Heiligtums vor ihrer Weihe durch die Galaktisierung von Lust und Liebe nach den beim Träger des Wortes verwalteten Regeln ihre passive Weihefähigkeit nachweisen, denn nur in der Galaktisierung, der gemeinsamen Vereinigung allein mit den Göttinnen, findet der Mensch zum Göttlichen und nirgendwo anders und nirgendwo mehr. Dies geschieht nur in den Tempeln und zu den Zeiten der Göttinnen, wenn die gläubigen Frauen und Männer ihre Schlaffelle ausbreiten und sich dort der Göttin zu Füßen werfen und alle im leiblichen Gebet dort zu ihrem Leib finden, wenn sie sich allein, um mit der Göttin zu sein, miteinander vereinen. Es gibt keinen heiligeren Dienst als diesen Sakralakt und nichts wertvolleres, das sie nach dem Dienst mit sich nach Hause nehmen könnten. Der Göttin und ihrer Herrlichkeit an Leib und Seele sei Dank. Ihr aber lacht über die Armen an Leib und Seele, die leere Begriffe sinnlos nachplappern, von ihren Beherrschern geschickt, ihre eigene Lust und Liebe zu versklaven, sie auf immer von der Galaktisierung von Lust und Liebe auszuschließen.

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