Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Dienstag, 4. Mai 2010

Leo: Im Gebet die Göttin zu preisen

Und was ist das Gebet?

Ohne Gebet wäre kein Menschsein
Das Gebet sucht ein jeder Mensch, wenn er sich selbst, was er denkt und empfindet, fühlt und erkennt, begreift und auch seine Begrenztheit wahrnimmt. Seine Begrenztheit aber, einmal erfahren, lässt ihn nach Weiterem suchen, danach, was über ihn hinausweist, dem er angehört und dessen Teil er ist, und das auch ist, wenn er nicht wäre. Deren Vorstellungen können viele sein und auch die Grade, in denen sie sich vom Einzelnen unterscheiden. Indessen unterscheiden sie sich nicht von dem, das sie jenseits der Begrenztheit des Einzelnen liegen oder auch nur zu liegen scheinen lässt. Das Denken treibt den Menschen bereits zu dieser Erkenntnis, denn Denken will stets Ab- und Herleiten, will von einem zum anderen und über sich hinaus. Die Methodik, von Ursache auf Wirkung und von Wirkung auf Ursache und nach dem Grund und dem Ziel und auch dem Zweck zu fragen und ebenso zu unterscheiden, spiegelt hinlänglich das Leben, das in seiner Kraft auch das Bewusstsein trägt und treibt und auch ihm im Streben nach dem Glück ein Ziel vorgibt. Das Glück wird der Mensch aber nie erreichen, denn es zu erfahren ist der Sinn seines Lebens, wie es ihm bewusst wird. Den Sinn des Lebens kann das Leben aber niemals selbst greifen, könnte es es, verlöre das Leben seinen Sinn. Die Kraft aber, die alles antreibt hin zum Glück, hin zum Sinn, hin zum Leben, diese Kraft, die kann er schauen, fühlen und preisen. Sie verbindet alles Leben und damit die Welt, sie verbindet die Orte und die Zeiten, sie verbindet alle Gründe. Wenn der Mensch nun betet, dann wendet er sich dieser Kraft zu. Er schreitet über sich und sein eigenes Leben hinaus zu etwas Weiterem, Höherem, Anderem. Die Bedeutung, die er diesem Mehr, als er selbst ist, gibt, die bestimmt den Inhalt seiner Gebete, indessen nicht das Beten. Kann das Mehr über ihn oder seine Lebensumstände bestimmen, so enthalten seine Gebete Fürbitten. Kann das Mehr seine Existenz erweitern, kann es ihn heben, vielleicht gar zum Angesicht der Götter führen, sind seine Gebete Lobpreisungen. Kann das Mehr ihn umfassen, umgreifen, umschlingen, seine Grenzen aufheben sich mit ihm verschmelzen, so sind seine Gebete die reine Lust und Liebe. Gebet ist alles, wenn der Einzelne und seine Seele als das, was sich von seiner Existenz insgesamt in ihm spiegelt, mit dem Mehr kommuniziert, durch Sprechen und Gesten, Gedanken und Gefühle, Empfindungen und Folgerungen, wenn sich das Bewusstsein dem Anderen mitteilt, weil zumindest in irgend einem Teil der Mensch mit dem Mehr übereinstimmt. Hierin gründet das Menschsein. Ohne Gebet indessen gäbe es kein Menschsein. Auch wer sich in der Verneinung eines jeden Seienden und dem Nichtseienden alles Werdenden wiederfindet, verknüpft sein eigenes fiktives Sein, ohne das er nicht denken und nicht fühlen könnte, mit diesem anderen Mehr. Es ist das Leben und seine Kraft, dass den Menschen stets damit verbindet. Deswegen gibt es kein Menschsein ohne Gebet.

Das Gebet ist immer gut

Der Inhalt es Gebets ist für die Götter ohne jede Bedeutung. Das sind Formen, in denen die Seele sich ihnen mitteilt. Die Mitteilung ist der Gegenstand der Kommunikation des Einzelnen mit seinem Mehr. Anders als zwischen den Menschen, die sich ohne Symbole und Formen nicht untereinander verständigen können, können die Seelen, als das den Menschen spiegelnde Innerste, sich auch ohne Form mit dem Mehr verständigen. Beruht die (beabsichtigte) Verständigung doch darauf, dass der Einzelne zumindest in einem Teil mit dem Göttlichen identisch ist, oder auch nur mit einem Teil, den die Götter in den Menschen legten. Das begründet die Unmittelbarkeit. Doch auch die Verständigung mit den Göttern findet leichter ihren Weg, wenn man einige Formen, die, ihn zu beschreiten, geeignet sind, kennt. Daher kann ein jeder Mensch mit jedem Gebet zu seinen Göttern finden, auch mit solchen Gebeten, die ihm zu ganz anderen Zwecken gelehrt wurden. In der Nähe, im Angesicht oder mitten im Sein der Götter wird er ganz von alleine seine eigenen Worte, Gesten, Gedanken und Gefühle finden wie ebenso die dafür geeigneten Formen. Und manches, was er von anderen hört, wird ihm als besonders geeignet erscheinen, sein Empfinden im Angesicht des Göttlichen wiederzugeben. Im Gebet selbst aber gibt es keinen Irrtum, kein Missverständnis und auch keine Täuschung. Die Daten kommunizieren unmittelbar. Hierin besteht das Gebet. Deswegen mag es Menschen geben, die an einen oder viele Götter, an Göttlichkeit, Kraft und Energien glauben, wie auch Menschen, die an keinem Gott und an nichts Göttliches glauben, an nichts Gültiges und auch nicht an irgendetwas Seiendes, niemand aber kann ohne Gebet sein, denn nur hierin findet er seine Sicherheit und selbst wenn es die ausschließliche Sicherheit wäre, alles als nicht sicher zu beurteilen. Das Gebet ist die Identität mit dem Mehr und allein die Identität kann irgendetwas begründen, was mehr als nur das eigene Denken und Fühlen wäre. Daher finden auch die Menschen wie selbstverständlich ihren Sinn in ihrem Gebet, sobald sie dessen fähig sind. Darum ist auch jeder Mensch verloren, oder, wenn es ihm daran nur vorübergehend mangelt, erkrankt, wenn er nicht die Sprache des Betens findet, eine Sprache, die indes ein Jedes sein kann. So ist ein jedes Gebet besser als kein Gebet, wenn die Menschen auch zum Falschen beten können. Das Richtige oder das Falsche an einem Gebet aber liegt niemals im Gebet selbst, das vollkommen frei von solchen Eigenschaften nur sein kann. Mit falsch oder richtig werden allein die Auswirkungen auf das Leben eines jeden Einzelnen beurteilt. Wer allein den Tod verehrt und hierin sein Gebet sucht und findet, dem entgleitet leicht das Leben. Nicht anders ergeht es dem, der glaubt, nur im Jenseits sein wirkliches Leben zu finden und alles Denken, Fühlen und auch Beten nur daraufhin ausrichtet. Dies wird ihm zwar nie gelingen, dafür ist die Lebenskraft zu stark, dass sie ihm nicht immer wieder das durch sie erzeugte Leben zeigen würde, aber der Freude und des Glücks und oft auch der Gesundheit seines Leibes wird es weniger dienen. Das Gebet selbst aber bleibt von alledem unberührt. Ein Gebet ist immer gut, verbindet es allein doch den Menschen mit einem Mehr – zumeist wohl mit den Göttern.

Das Gebet mit Leib und Seele
Das einzige, worauf der Mensch ohne Zweifel gründet, ist sein Leben. Das ist kein auf gleichen Wortbedeutungen beruhender Zirkelschluss, sondern die einzig mögliche Aussage. Denn das Leben ist mehr als ein jeder einzelne Mensch, sonst könnte er es nicht weitergeben. Alle anderen Verallgemeinerungen aber stranden in bloßer Begrifflichkeit. Darum gründet das HDSG das Gebet auf dem Leben. Die Kommunikation des Einzelnen mit dem Mehr, die des individuellen Leben mit dem fortschreitenden Leben, mithin das Gebet, führt der Mensch mit dem, womit er selbst daran teil hat, teil an der Göttlichkeit des Lebens und seiner Kraft. Dies ist sein Leib mit allem Denken und Fühlen, das ihn dabei begleitet. Daher beten die Menschen im HDSG auch im leiblichen Gebet mit ihrem Leib zu den Göttinnen, die für das Leben und die Kraft, Leben zu erzeugen, stehen. Schauen kann der Mensch das Leben im Leiblichen, Fühlen kann er es nur durch seinen Leib und preisen kann er es mit des Leibes Worten, die in seinem Glück bestehen. Die Schönheit des Lebens ist in der Schönheit der Leiber zu erkennen, das Leben, das mehr als nur das eigene Leben ist, zu fühlen, gelingt am Vollständigsten in der Vereinigung der Leiber und nirgends wird das Leben und seine Kraft mehr gepriesen als im Orgasmus, der im Leib eines Jeden alles zusammenbringt, auch das Fühlen mit dem Denken. Mit dem fortschreitenden Gebet steigt die Erregung und mit der fortschreitenden Erregung nähert der Mensch sich immer mehr der Göttin an, so wie er sie erlebt, in der Kraft des Lebens und ihrer Lust und Liebe. Die Erregung trägt den Menschen inmitten in den göttlichen Leib, die Erregung weitet den eigenen Leib zu dem der Göttin. Dies ist das Fühlen, wenn die Leiber der Betenden gemeinsam im Leib der Göttin aufgehen und damit ihr Leben mit dem Leben, das diese eins der Erde eingehaucht hat, vereinen. Erreicht die Erregung den Höhenpunkt, so ergießt sich die Lust orgiastisch über alle, allein um die Göttin zu preisen. Nicht nur in Gedanken, nicht nur im Fühlen, sondern in seiner gesamten leiblichen, emotionalen und geistigen Existenz geht der Mensch in diesem Gebet in dem allgemeinen Leben, das als ein Teil der Göttin die Welt beseelt, auf. Sein Gebet führt zur Vereinigung in Lust und Liebe, dem intensivsten möglichen Gebet.

Die Göttin in all ihrer Pracht zu schauen, zu fühlen, zu preisen

Schauen: Nur den Gebetsmantel tragend treten die Mitglieder des Heiligtums sich gegenüber, ein jeder seinem Gebetspartner oder seinen Gebetspartnern, allein um die Göttin zu ehren. Alle Lust und Liebe sind ausschließlich auf sie gerichtet. Es ist die Göttin, die sie begehren. In Blicken und Worten suchen sie das gemeinsame Gebet, das sie auf den Weg zur Göttin führt. Ein jedes Gebet können sie sprechen, allein um sich dem Göttlichen zu nähern. Alles Schöne, das die Sinne und die Seele betört, findet hier jetzt seinen Platz, an Form und Gestalt, an Bild und Farbe, an Klang und Bewegung. Oh Göttinnen ergreift uns, bemächtigt Euch unser, macht uns zu Eurem Fleisch und Blut, zur Eurer Lust und Liebe. Nehmt uns auf in Euch, auf dass hinweg fallen alle Zäune, Barrieren, Mauern und uns nichts mehr trennt. Mache mich eins mit Dir oh meine Göttin, betet ihr. Allein der Weg zu Dir unsere Göttin ist nah. Die Priester sprechen mit den Menschen ihre Gebete, während ein jeder im anderen die Göttin schaut.

Fühlen: Die Gebetspartner schreiten zueinander und begreifen des anderen Leibes als ein Spiegelbild, das die Göttin warf. Sie greifen nach der Göttin, indem sie beginnen, den anderen zu fühlen. Die Körper berühren sich, während in Worten und Gesang die Gebete erklingen. Oh öffne den Seelen Deines Körpers Schönheit uns hier, denn wir wollen die Göttin fühlen, betet ihr. Und die Lust in euch, die aufsteigt und eure Körper erzittert, ist von der Kraft des Lebens, das die Göttin in die Welt brachte. Die Nähe der Körper zueinander wird enger, ihre Schatten verschmelzen. Alles wächst zusammen und hebt an, die Göttin in eurem Kreis zu empfangen. Und nimm uns auf in göttlicher Liebe Dir zum Gebet, fleht ihr sie an. In der Hitze der Begegnung öffnet die Göttin eure Leiber und fügt euch zusammen, wenn ihr betet, und fest umschlinge alles zum Lieben Du uns geschenkt, dass mit Leiber und Seelen zur göttlichen Lust wir hochlodern. Nun seid ihr miteinander eins und betet in euch und mit euch, denn euer Leib ist der der Göttin.

Preisen: Ihr seid Teil der Göttin und alles was ihr sagt, denkt und fühlt, empfindet, erlebt, alles geschieht unmittelbar bei und mit der Göttin. Sie sieht euch an, sie berührt euch, sie fühlt in euch und denkt in euch, alles steuert zu auf die Einigkeit, steuert auf den Punkt, wo alle Zeit zerrinnt, ein jeder Ort entschwindet und alles, was ihr seid und fühlt und denkt, ist ohne Grund, alles geschieht, nichts als die Wahrheit. Die Hitze in euch, die eurer Körper, unterscheidet sich in nichts von der Hitze der Göttin und eure Lust ist die der Göttin und die Liebe, die ihr empfindet, gilt ihr allein. Es ist die Liebe, die sie euch zurückgeben wird, wenn ihr später wieder ihren Tempel verlasst. Jetzt aber treibt die Liebe euch zu einem Einzigen. Uns alle fügend zu dem Einen, Du uns gabst und wirst geben, betet ihr. Die Spannung in euch steigt zum Zerbersten an, alles schwillt zu einem allumspannenden Körper, alle Gedanken treiben auf das Glück, das sich bald über euch ergießen wird, zu und alles Fühlen verengt sich auf einen Punkt, um sogleich zu zerbersten. Zu verschmelzen in schäumender Lust und Liebe das Leben, klingt das Gebet, wenn eine jede und ein jeder anfängt, die Göttin auf dem Höhenpunkt zu preisen.

In diesem Augenblick kann jeder im Gesicht der Anderen und des Anderen das Göttliche erkennen, das die Göttin der Welt einhauchte, als sie sie mit ihrem Leib ganz leicht berührte. Die Augen strahlen ihr Licht, das sich über euch ergießt. Und ihr wendet euch, wenn eure Gefühle es wieder erlauben, alle gemeinsam dem Altar zu, wo die Göttin thront, und singt zu ihrem Lobe und preiset mit Worten ihr zu Ehre. Das Gebet wandelt eure Herzen und so führt ein jeder, wenn er seinen Körper gereinigt hat, die Göttin mit sich nach Hause.

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