Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Montag, 24. Mai 2010

Leo: Ohne Göttin wäret ihr von allen Geistern verlassen

Wenn die Kraft im Menschen der Zügelung bedarf, wieso dann anders als durch den Geist?

Der heilige Geist als Gegenentwurf zum Leben
Hah, der Geist, der bestimmt die Machtverteilung bei euch, seitdem ihr zu schreiben versteht. Ihr habt die Idee, die euch eurer Abstraktionsvermögen präsentiert, zum Realen gemacht, und das Reale, das ihr mit Händen fassen könnt, das euren Hunger und eure sonstigen Triebe stillt, zum Irrealen, zum Schein und damit zur eigentlichen Idee. Am Anfang stand das Wort und verteufelt worden seid ihr mit euren Bildern und von eurem Gott sollt ihr erst recht euch kein Bild machen. Dabei könnt ihr nur in Bildern wirklich denken und fühlen und schließlich auch nur verstehen. Nimmt man euch das, so seid ihr hilflos jedem Lug und Trug ausgesetzt. In Worten und Begriffen kann man euch alles bedeuten, zu jeder Meinung findet ihr stets den passenden Künstler, der in leeren Begriffen und deren gewagten Zusammenfügung ein jedes darlegt. Ein Blick jedoch nur in die viel geschmähte fassbare Wirklichkeit, jeder Versuchslauf in der realen Welt lässt alle Theorie erblassen. Mit dem Geist umzugehen – und zweifellose ist das die einzige Macht der Menschen- bedarf nicht der Lehre, was man alles damit erreichen kann, sondern der Einsicht, was man damit nicht erreichen kann, zumindest aber erklären kann, wo seine Grenzen liegen und er zu bloßen intellektuellen Waghalsigkeiten nur noch führt. Dieser winzige Unterschied entscheidet über Anmaßung oder Einsatz intellektueller Fähigkeiten. Der Geist, der die Triebe managt, entstammt der Anmaßung, nicht jedoch die Einsicht, wenn Zügelung nottut. In der Verallgemeinerung liegt das Problem. Das war Platons Trugschluss, als er das Bleibende und damit Wahre und Reale in der Erkenntnis der Schattenwürfe, die in seine Höhle fielen, glaubte zu finden. Nur weil das Gehirn in der Lage ist, seine Wahrnehmungen wiederum wahrzunehmen und ihnen damit eine Struktur zu geben. Aber diese Struktur belegt allein die Eignung des Bewusstseins, den Menschen seine Wahrnehmungen wahrnehmbar zu machen, nicht jedoch darin, ein reales Abbild der uns umgebenden Welt zu offenbaren. Dem und ähnlichen Trugschlüssen aber folgten die in der Antike entstandenen und auf ihr ruhenden Religionen, die die Bilder verboten, allein dem logos einen Sinn gaben und die Lust schließlich schal werden ließen. Den Gegenentwurf der Welt, die den Menschen und alle Lebewesen geboren hat und leben lässt, nannten sie Geist und als Heiliger Geist kam er auf die Menschen als das Ewige und Unabänderliche und ihn Überdauernde. Nur der Geist kann danach Sinn stiften, und alles, was durch seine Raster fällt, hat nicht Teil an Gottes Welt und damit nicht an der Wahrheit. Damit wurde der Mensch allein und sein Leben selbst zum Sinnlosesten, mit dem man über Jahrtausende nach Belieben der Geistesjünger verfahren durfte und dies auch zu Genüge tat.

Information
Die Bedeutung des Geistes für scheinbar alles Sein auf der Welt und mehr noch im Jenseits beruht auf einem Missverständnis der Information. Information ist zum Beispiel eine Anweisung an Menschen, wie sie sich abgestimmt zu verhalten haben, dass sich dieses oder jenes einstellt. Information existiert auch unterhalb der durch Bewusstsein gebildeten Wesensbezügen, schon eine jede Zelle verfährt bei ihren Teilungen und Spezifikationen nach ihrer Maßgabe. Information schlägt sich nieder in verschiedenen biologischen Strukturen, von wo aus sie Prozesse steuert, wenn Leben wird. Leben entsteht und bildet sich aufgrund vorgegebener Information. Dadurch dass Information einen Inhalt haben kann, dass etwas werden kann, was lebensfähig ist, wird sie nicht zu einem Sein, dem das scheinbar durch sie erzeugte Leben entspricht. Information gibt das Verfahrensmuster an, das zu dem Ergebnis führt oder auch nur führen kann. Information enthält die Angaben des Zusammenspiels von beteiligten Einzelnen, die in ihrem der Information entsprechenden Zusammenwirken in einem gemeinsamen Werden jeweils Zustände erreichen, die in dem Augenblick des Entstehens und Bestehens in Bezug auf Einzelne etwas bewirken. So entsteht nicht nur das Leben eines jeden Einzelnen, sondern so entstehen auch virtuelle, das sind gesellschaftliche Zustände, denen man fiktiv die der Information entnommene Bedeutung zuordnet, weil die am Werden dieser Zustände beteiligten Einzelnen in gewisser Nachhaltigkeit sich entsprechend der Information verhalten. Wenn auch ohne Information sich Leben und virtuelle Zusammenhänge nicht wirksam organisieren können, bedeutet dies nicht, dass die Anleitung zur jeweiligen Organisation gewissermaßen die Seele des Lebens wäre. Das Rezept ist nicht das Wesen. Information bildet sich durch Lernen im Wege des Versuchs und des Irrtums, der Möglichkeit deren Wahrnehmung, Verarbeitung, Speicherung und Weitergabe. Sie ist eine Voraussetzung des biologischen Lebens, wenn das Machbare und vor allem das Wirksamere sich im Hinblick auf das Leben, Überleben und Weiterleben niederschlägt. Das Festhalten der Information hat nicht Teil am eigentlichen Werden, somit auch nicht am Leben. Daher kann sich etwa genetische Information unabhängig vom Leben erhalten. Erst wenn sie in der Materie zu ihr entsprechenden Veränderungen führt, erblüht das Leben. Es ist daher widersinnig zwischen ihr und der Materie einen Gegensatz zu bilden, wie er sich etwa in der philosophischen Diskussion über den Dualismus von Leib und Geist wiederfindet. Ohne Information gäb es keine Organisation zum Leben, ohne Materie wäre die Information Makulatur. Der Gegensatz zwischen Geist und Materie und ebenso zwischen Leib und Geist entstammt allein dem menschlichen Denkvermögen, zu jedem, was ist, auch sein Gegenteil denken zu können.

Allein das Bewusstsein hebt den Menschen über alles
Das, was die Menschen Geist nennen, ist nichts anderes als die Erfahrung des Funktionierens des Gehirns mit seinen Gefühlen und sonstigen Wahrnehmungen und der Möglichkeit der Informationsverarbeitung. Dabei gehen die Fähigkeiten des Gehirns weit über bloße Aufzeichnungen und deren Wiedergabe hinaus. Ungeachtet dessen beruhen alle diese Fähigkeiten auf materiellen, vorwiegend elektro-chemischen Reaktionen. In ihnen ist kein Anhaltspunkt dafür zu finden, dass in diesem Organ etwas anderes geschehen würde als in den übrigen Organen, die für das Werden des Lebens unverzichtbar sind. Indessen findet sich in diesem Bereich infolge des Bewusstseins die Fähigkeit des Menschen, sich als wahrnehmendes Wesen selbst wahrnehmen zu können. Dadurch gewinnen die sich in dieser Weise bewusst werdenden Wesen eine Vorstellung von einer Identität als funktionierendes, empfangendes und wirkendes Sein. Dieses Sein ist nicht als Werden wohl jedoch als dem Werden entzogenes Etwas (Seiendes) eine Fiktion, verursacht von der jeweiligen kurzzeitigen Aufzeichnung der infolge des Bewusstseins erfahrenen Wahrnehmungen. Allein die Fähigkeit des selbst wahrnehmenden Wahrnehmenden (ich erfahre die Ergebnisse des Werdens meiner Organe und damit mein Leben und spiegele diese Erfahrung sogleich wieder in eine weitere Wahrnehmung und so fort, so dass ich aus den mir zugänglichen Informationen auf der Ebene der zweiten Wahrnehmung mir geeignet erscheinende einfließen lassen kann, System der sich ewig spiegelnden leicht gewinkelt gegenüber stehenden Spiegel) sprengt den Rahmen und weist über die Grundlagen des Werdens hinaus. Dies ist aber keine Funktion eines besonderen oder losgelösten Geistes, sondern eine des Körpers. Das Bewusstsein ist für den Menschen ähnlich unverständlich wie eine Quadratur des Kreises, man kann –damit begeben wir uns auf das Gebiet der Weltanschauung oder auch des Glaubens- hierin auch die Einkreuzung einer anderen Wesenheit sehen, die das Phänomen zwar nicht begreiflicher macht, aber es auf eine andere Argumentationsebene hebt. Das Bewusstsein ermöglicht dem Menschen die Richtung, es ist gespannt zwischen Behagen und Unbehagen, Glück und Unglück, es beschert ihm seine Freiheit und gibt ihm den Angelpunkt alles seines Fühlens und Denkens durch die Idee der Wahrheit. Das alles folgt aus Funktionen seines Körpers. Die Annahme eines von ihm unterschiedenen Geistes dient ausschließlich dem Zweck, dem Menschen auf der fiktiven Ebene seinen Körper zu entfremden. Nachdem aber das Leben allein dem Körper, seinem der zugrundeliegenden Information entsprechenden Funktionieren (und Werden) entstammt und aus diesen Zusammenhängen heraus auch nur weitergegeben werden kann, entfremdet ein jedes Dogma vom selbständigen Geist den Menschen dem Leben. Dies kann zwar nicht mit Erfolg geschehen, aber mit großem Leiden.

Leben folgt der Lust und Liebe, nicht dem Geist
Informationen bewahren die Menschen in ihrer Kultur auf. Im Hinblick auf das Werden virtueller Zusammenhänge unterscheidet sich die Funktionsweise nicht anders als etwa bei der genetischen Information – indessen mit einem wesentlichen Unterschied. Während die genetische und sonstige biologische Information durch ihre Existenz bereits positiv im Hinblick auf ihre Eignung, die Lebensprozesse zu begründen, evolutionär ausgewählt sind, fehlt es an seiner solchen Auswahl in der Kultur als Sammelplatz einer jeglichen Information, die einmal entstanden ist. Sie enthält damit auch alle Irrtümer, die als solche allenfalls wiederum anhand weiterer Informationen betrachtet werden können. Nachdem sich die Vorstellung eines vom Körper unterschiedenen und ihm letztlich auch überlegenen Geistes im Wesentlichen auf die Datenbänke der Kultur nur beziehen kann, erleiden seine Ergebnisse kein anderes Schicksal. Die Beliebigkeit der Wahl nimmt mit der Abstraktheit exponentiell zu. Hierauf gründet das Misstrauen im Heiligtum gegen die Zügelung der Triebe durch den Geist, denn dies entspricht einem ideologischen Blankoscheck, ausfüllbar von jedem, in dessen Hände er zufällig gelangt. Das Heiligtum begreift den Menschen mit allen seinen Begierden und Trieben als Teil des allumgreifenden Lebens, das sich in alle Zukunft fortpflanzt, solange der Atem der Göttin reicht. Nur das Leben kann hierbei den Rahmen geben, nicht seine Verneinung, nur die Gegenwart (als Summe der Vergangenheit und des erwarteten Werdens) und nicht ein Jenseits. Dass das Leben einst auf die Welt kam, dass es sich nach vorgegebener und sich fortschreibender Informationen immer weiter entwickelt, dass alles stets ein Werden ist, das verdankt die Welt den Göttinnen, den Göttern, das ist Ausdruck ihrer Göttlichkeit. Es war nicht das Wort, das am Anfang stand, sondern das Bild des in Lust und Liebe sich verbreitenden Lebens, getragen und getrieben von der Göttin Beispiel. Das Leben beruht auf Dingen, die man schauen, fühlen und preisen kann. Aus dieser Kraft kommt das Leben. Das Leben stellt auch das her, was wir als Geist erfahren, aber es hat den Geist nie in die von seinen Propagandisten behauptete Selbständigkeit entlassen. Denn wehte nicht der Göttin Odem durch die Welt, wäre sie auch von allen Geistern verlassen.

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