Dante Gabriel Rossetti, Ligeia Siren, 1873 |
Dienstag, 7. Dezember 2010
Schönheit ist der Götter Lob
Wenn Göttin wir sagen,
auch Gott in uns tragen,
mit ihr uns vereinen,
bei ihm zu verweilen,
die Liebe uns geben,
nach beiden wir streben,
denn alles ist eins
des glücklichen Seins,
an dem wir teilhaben
als göttliche Gaben.
Mit Schönheit verlocken,
den Atem uns stocken,
im göttlichen Lichte
der Seelen Gewichte
in Körpern erstrahlen,
in Lust sie auszahlen,
an Glück sie dort stauten,
auf Sehnen sie bauten,
dass Liebe erkeime
im himmlischen Scheine.
Nichts je wird uns reizen,
wenn würde es geizen
mit Leben und Fülle,
die sich uns enthülle
in herrlichen Formen,
zu steigern die Normen
natürlich gewonnen,
im Geiste geronnen
zu unsrer Begierde
den Göttern zur Zierde.
An Leibern und Seelen
ist nicht zu verhehlen,
dass ihre Gestalten
sie damit erhalten,
wie Lust sie erfahren,
das Glück sich bewahren,
wenn Freude und Lachen
ihr Schicksal bewachen,
im Menschen Gesicht
sich spiegelt das Licht.
Drum nutze die Augen
und Ohren, die taugen,
auch Hände, die spüren
und Herzen, die führen,
dort das zu bereiten,
wo Götter uns leiten,
wenn sich offenbaret,
den Mangel ersparet,
den Irrtum vermeidet,
in Weisheit gekleidet.
Zur Schönheit die Pracht
den Liebreiz bewacht,
die Körper sich schmücken,
die Leiber berücken,
sich eng zu verbinden,
zu einem zu finden,
in Glückseligkeit
verbringen die Zeit,
an Gliedern vereinigt,
die Seelen bereinigt.
Der Körper erblicket,
die Liebe ihm schicket
als Lust und auch Freude
im Tempelgebäude,
der göttliche Leib
erstrahlet im Weib
und lüstern dem Manne,
lässt lodern die Flamme,
im Gleißen und Brennen
die Götter erkennen.
Wenn alle durchdrungen,
das Schöne besungen,
in Ton und Gestalten
sie lockend erschallten,
das Sehnen erhörend,
die Sinne betörend,
ein Jauchzen und Jubel
im schäumenden Strudel,
dann sich zu der Welt
die Göttin gesellt.
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