Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Montag, 29. November 2010

Verantwortung trägt das Leben

Verantwortung ist die Kehrseite der Freiheit
Verantwortung ist ohne Freiheit nicht vorstellbar. Freiheit ist die Fähigkeit eines Menschen, seinen Willen frei und nicht durch Anderes oder Andere bestimmt fassen zu können. Gebunden sind die Entscheidung und der Willen jedoch durch die biologischen Rahmenbedingungen, auch die des Denkens und Fühlens, beflügelt wird sie indessen durch die Weite des Bewusstseins mit seinen Möglichkeiten sich selbst und alles Gedachte endlos zu spiegeln und dabei die Inhalte jeder Spiegelung durch die Fähigkeit des Menschen zur Verneinung zu variieren. In dieser hierdurch eröffneten Weite und Vielfalt wirkt indessen der Antrieb zum Leben, sich stets so zu verhalten, dass das eigene Leben befördert wird. Denn alles ist auf den Erhalt des eigenen Lebens ausgerichtet, was gemeinhin als Eigennutz verstanden wird. Dies ist eine natürliche Funktion des Lebens. Im Heiligtum glaubt man daran, dass die einst unbelebte Welt durch die Kraft der Göttin belebt wurde, die die göttliche Energie in Form ihrer Lust und Liebe zum Leben hin ausgerichtet hat. Der Mensch ist sich dank seines Bewusstseins seines hierdurch bewirkten Lebens bewusst und vermag so auch, das die Welt belebende Göttliche zu empfinden. Das Göttliche aber ist gerichtet auf das Leben, so dass der Mensch alles, was seinem Leben dient, auch zugleich als göttlichen Willen erkennen kann. Das Göttliche erkennt er als das Glück, nach dem zu streben, sich als seines Lebens Sinn erweist. Sein Streben wird begründet durch den Willen, der frei und selbst in bewusster Abkehr vom eigenen Leben gefasst werden kann, dies ist der Preis der Freiheit, wenn hierin auch zugleich eine Abkehr vom Göttlichen liegt. Doch die Göttin aber will vom Menschen geliebt werden und Lieben kann man nur freiwillig, alles andere wäre Reflex, Notwendigkeit oder Zwang. Dies muss man verstehen, um die Bedeutung der Verantwortung zu begreifen.

Verantwortung entspringt dem allgemeinen Leben
Der Mensch erkennt den göttlichen Ursprung seines Lebens nun aber gerade darin, dass dieses eigene Leben selbst Teil eines allgemeinen Lebens ist, in dessen Kette auch er steht und das weiterzugeben, er kraft seiner eigenen Sexualität und der Fähigkeit zum Gebären im Stande ist. Gerade hierin eröffnet sich ihm die die Welt belebende Kraft der Göttin. Diese Kraft ist mehr als sein Leben und ist doch nicht weniger unmittelbare Realität als das eigene Leben. Hierauf gründet alles Gesellschaftliche, das heißt in Bezug auf und zusammen mit Anderen, was der Mensch als Virtuelles zu bewirken im Stande ist. Dies aber bestimmt nicht weniger seine Freiheit, wie auch seinen eigenen Lebensdrang. Wenn nun der Mensch sein Leben bei seinen Entscheidungen bedenkt und es als Teil des Ganzen des allgemeinen Lebens versteht, dann identifiziert er das Ganze auch mit sich selbst und sieht in der Vereinigung zum Ganzen auch das Eigene. Das ist die Nahtstelle des Einzelnen zum allgemeinen Leben und damit auch zu den Anderen, mit denen er allein über Symbole, mithin in abstrakten Formen, nur kommunizieren kann, mit Ausnahme des Geschlechtsakts und alles, was im Zusammenhang damit die Natur in ihn schon hineingelegt hat. Was aber darüber hinausgeht, bedarf der Symbole und vor allem des Begrifflichen. Ein solcher Begriff ist die Verantwortung als ein Teil des Spiegels, in dem sich die Existenzen der Anderen reflektieren und es dem Einzelnen ermöglicht,  die Auswirkungen seines Verhaltens auf deren Belange zu bedenken. Dieses Bedenken kann aber nur ein Fühlen sein, die Verantwortung setzt dabei den Menschen in die Lage, dies so zu fühlen, wie er seine eigenen Bedürfnisse spürt. Das ist der identische Mechanismus, dem ebenso die Liebe wie auch die Gerechtigkeit entspringt. Nicht anders als die Gerechtigkeit, stellt die Verantwortung eine Empfindung dar, mit der der Einzelne die Belange anderer wie seine eigenen fühlt und so sein Verhalten hierauf einstellt. Diese Empfindung ist aber anders als sein eigener selbstnütziger Lebenstrieb nicht originär, sondern stellt sich infolge einer intellektuellen Übertragung ein, auf einer höheren Ebene der sich spiegelnden Spiegel der Bewusstseins. In den Ebenen darunter finden und fanden schon eine Vielzahl von Entscheidungen, Bewertungen und Abstraktionen statt, so dass Verantwortung insoweit weniger nah als die Liebe oder auch die Gerechtigkeit dem Zentrum des Menschen steht, als das man auch die Seele ansprechen kann.

Das Fremde in die Seele einzuladen
Verantwortung kann somit als die sich aus der Einsicht in die Zugehörigkeit zum allgemeinen Leben ergebende Verpflichtung umschrieben werden, die Auswirkungen seines aufgrund seines freien Willens beschlossenen Verhaltens auf die Anderen zu bedenken und sie in Abgleich mit den eigenen Belangen zu berücksichtigen. Nachdem jeder Mensch über einen freien Willen verfügt, können sie Gemeinsames nur bewirken, wenn ein jeder gemäß der Einsicht in seine Verantwortung handelt. In dieser Einsicht liegt aber als Teil des allgemeinen Lebens zugleich das Prinzip allen Werdens begründet, denn jedes Werden beruht darauf, dass sich die an diesem Prozess Beteiligten entsprechend der ihm zugrundliegenden Information verhalten, mithin jeder zu seiner Zusage steht, das zum Bewirken Erforderlich zu tun. Die Verlässlichkeit ist die Grundlage jeden Lebens und somit auch wesentliche Eigenschaft des allgemeinen Lebens und damit der Kraft der Göttin und ihrer Energie. Die Verlässlichkeit gibt der Energie die Richtung und gestaltet sie dadurch zur Kraft. Verantwortung geht aber noch über die Verlässlichkeit, das Versprochene oder in Aussicht Gestellte zu tun, hinaus, denn als Resultat eines ins Bewusstseins gespiegelten Anteils an der Welt beurteilt der Einzelne auch eigenständig, so als seien die Anderen die Seinen und seien die Seinen er selbst, wie er sich verhalten soll, um deren Belange zu bedenken, auch ohne dass dies im Wege vorhergehender Kommunikation festgelegt worden wäre. In dieser Eigenschaft liegt gerade das Besondere der Verantwortung. Insoweit implementiert der Einzelne die Verlässlichkeit bereits in seine eigene Seele, damit sie ihm bedeutet, wie er sich verhalten sollte, wenn man es zuvor abgesprochen hätte. Dies offenbart aber zugleich auch die große Gefahr, die von diesem Mechanismus für den Einzelnen ausgehen kann. Denn er lässt durch die Verantwortung das Fremde in die eigene Seele hinein, so, als wäre es sein Eigenes. Nicht selten bemächtigt sich das Fremde dabei seiner Seele und der Einzelne verliert sein Eigenes aus dem Auge und wird aus seinem Innersten heraus fremd bestimmt. Am Einfachsten begreift man das mit der Liebe: sie funktioniert nicht anders und führt zur Identifikation des Geliebten mit dem Selbst, ist das Geliebte dieses nicht wert, missbraucht das Geliebte dies gar, geht der Liebende zugrunde, wenn ihm nicht gelingt, die Identifikation zu lösen.

Verantwortung gibt kein Recht zu fordern
Das Fremde in sein Innerstes zu lassen, ist unvermeidbar und eine notwendige Folge der Teilhabe am allgemeinen Leben und damit auch der Kraft der Göttin. Die Gefahr missbraucht zu werden ist umso größer, je vorbehaltsloser die Verantwortung angenommen wird. Im Heiligtum glaubt man indessen, diese Gefahr umso mehr zu bannen, umso deutlicher wir im allgemeinen Leben das Wirken der Göttin sehen. Denn Teil dieses Wirkens ist ein jeder, der Verantwortung trägt und der hierauf angewiesen ist ebenso, und der, der Verantwortung verlangt, dann, wenn er selbst damit seine eigene Verantwortung wahrnimmt. Doch wer Verantwortung nur einfordert und dabei die seine gerade nicht selbst ausübt, sondern seine eigenen Ziele bei seinem Streben nach Glück verfolgt und andere zu einem von ihm selbst erwünschten Verhalten veranlasst, instrumentalisiert die Verantwortung. Denn es geht dabei nicht mehr um seine eigene Verantwortung. Hier liegt der Missbrauch so nahe, dass sich in der Gesellschaft für solche Forderungen bestimmte Formen des Rechts herausgebildet haben, die eine allgemeine Abwägung zur Erlangung einer allgemein verbindlichen Lösung für alle sicherstellen. Daher verhält es sich mit der Verantwortung wie mit der Gerechtigkeit und ebenso wie mit der Liebe, keiner von ihnen gibt ein Recht, von anderen Verantwortung, Gerechtigkeit oder Liebe zu fordern. Ein solches Recht muss im gesellschaftlichen Bereich verabredet, mithin beschlossen sein, ansonsten gilt nur der Wille der Göttin. Dieser aber lässt alle gleichermaßen von ihrer Kraft leben und keinem kommt ein Vorrang zu. Nichts aber schärft die Verantwortung als Pflicht gegen sich selbst mehr als das Erlebnis der göttlichen Gemeinsamkeit der Lust und Liebe beim leiblichen Gebet im Heiligtum in seinen Gottesdiensten, wenn alle sich zur heiligen Familie zusammenfinden.

Nur die Freiheit gebiert Verantwortung
Nicht in der Seele des Menschen als dem Ort des Göttlichen gründet die Selbstverantwortung. Verantwortung kann nur nach außen wirken, nicht in sich selbst hinein. Sich selbst ist der Mensch nur der Göttin gegenüber verpflichtet, was er durch seine Liebe und Treue ihr gegenüber erfüllt und dadurch, dass er dem Leben als ihren Willen folgt. Denn sein Leben ist nichts anderes als ihre Kraft. Wo die absolute Liebe herrscht, aber ist kein Raum für Verantwortung. Selbstverantwortung kann daher nur im übertragenden Sinne eine Bedeutung haben, indem das, was man aus der Sicht der Gesellschaft von den Einzelnen erwartet, zu umschreiben versucht und dem, dem es gilt, entgegenhält. Tatsächlich richtet sich das inhaltlich allein danach, was andere, und zwar im Sinne ihrer Interessen, sich wünschen, wie andere sich verhalten sollen. Das hat aber nichts mit der Verantwortung zu schaffen, die die Göttin in die Seelen der Menschen legt, auf dass sie die anderen wie sich selbst bedenken. Selbstverantwortung ist daher nur ein Begriff, der das bedeutet, was man zuvor in ihn hineingelegt hat. Nichts anderes gilt für den ethischen, mithin scheinbar objektiven Begriff der Verantwortung. Auch dies nichts anderes, als was die einen, die das Verhalten in ihrem Sinne bestimmen und beherrschen wollen, in den Begriff hineinlegen, damit der Einzelne ihre Belange am besten achtet. Man kann solche Inhalte durchaus absprechen, darf dabei aber nicht den bloß virtuellen Charakter (weil vom Willen der an der Absprache Beteiligten abhängig) übersehen. Niemand aber kann den anderen zur Verantwortung verpflichten, denn Verantwortung kommt aus der Freiheit und die steht jedem mit seiner Geburt als sein göttliches Erbrecht zu. Und Verantwortung in diesem Sinne trägt man nur als freier Mensch, unabhängig von dem Diktat eines jeden anderen. Diese Selbstverständlichkeiten sind euch verloren gegangen, seitdem ihr Moral in Gesetze umzumünzen glaubt und damit der Moral jede Geltungskraft raubt und dabei in Wirklichkeit der Göttin und ihrer Kraft misstraut. Wahre Verantwortung ruht ebenso wie die Gerechtigkeit und die Liebe allein in der Seele eine jeden Einzelnen, wo das Licht der Göttin brennt und leuchtet. gp

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