Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Dienstag, 23. November 2010

Des Menschen göttliche Vereinigung

Vom Wesen der Vereinigung
Die Vorstellung einer Vereinigung ist für das  Heiligtum der Sieben Göttinnen von zentraler Bedeutung  und steht im Mittelpunkt seines Gottesdienstes. Begrifflich versteht man darunter den Eintritt des Einen in das Andere, wodurch das Eintretende mit dem Anderen ein einheitliches Gemeinsames oder auch Ganzes bildet, dessen Teil nunmehr jeder ist. Als Gegenteil der Vereinigung kann einmal die Teilung betrachtet werden, wodurch aus einem Ganzen wieder mehre Einzelne entstehen, das Ganze mithin in seine Teile zerfällt. Als Gegenteil der Vereinigung im Sinne eines Hinzutritts zu einem Ganzen kann aber auch die Abgabe verstanden werden, bei der von einem Ganzen, ohne das es in Glieder zerfällt (es somit sein Wesen behält) etwas ab- oder auch weitergegeb­­en wird, aus dem ein Neues (mit einem eigenen entsprechenden Wesen) entsteht.  Begrifflich und im  Allgemeinen lassen sich die Grundformen von Vereinigung und Teilung beliebig durchführen, nicht jedoch die Abgabe, da damit auch jeweils eine qualitative Aussage verbunden ist. In der Realität stößt auch die wirkliche Vereinigung auf Schwierigkeiten und erfolgt daher grundsätzlich nur im virtuellen Bereich der Gesellschaft, wo der Bestand eines Ganzen jeweils nur infolge der getroffenen Absprachen oder bestehenden Übungen fingiert wird und somit, je nach Willen der Beteiligten jederzeit  in seine Einzelteile zerfallen kann. Genau genommen träfe dies auch für die biologischen Verhältnisse zu, da auch dort die einzelnen Teile, wie die sich teilenden und differenzierenden Zellen, nur durch ein ihrer vorliegenden Information folgendem Verhalten ein Werden bewirken, das somit ausschließlich von der Dauer und Art dieses Bewirkens abhängt.  Wir wenden aber den Begriff des Virtuellen nur auf solche Verhältnisse an, deren Zustandekommen und Bestand vom Willen der daran Beteiligten abhängen, mithin ein Bewusstsein  voraussetzen, während den biologischen Verhältnissen ein solcher Wille der Beteiligten nicht zu Eigen ist. Hier findet sich ein Willen allein im allgemeinen Leben als dessen Kraft, die als die Kraft der Göttin umschrieben wirdt. Hinzutritt, dass sowohl das Bewusstsein als auch der ihm angehörende Wille der Menschen das Ergebnis des biologischen Bewirkens ist und der Mensch dies nur durch die Fiktion eines ihn begründenden Seins verstehen kann – das wirkliche Sein seines Lebens ist indessen das Sein eines Göttlichen, dessen Ausdruck die genannte Kraft einer Göttin ist. Das Leben ist für den Mensch daher wie ein Sein und deswegen entnimmt er ihm die einzige reale Vereinigung, die ihm möglich ist. Diese erfolgt auf allen Ebenen des biologischen Werdens bis zum Menschen selbst, dem sein Bewusstsein die höchste mögliche biologische Identität  verschafft. Er, der Mensch, ist das Produkt fortwährender realer Vereinigung, die sich somit als das tragende Prinzip des Lebens erweist. Hieraus folgt ebenso, dass die reale Vereinigung als Vorgang, der ein Neues schafft, das mehr als seine Teile ist und dessen Bestand auch nicht vom Willen der daran Beteiligten abhängt, nur Ausfluss der Kraft allen Lebens sein kann, mit der einst eine Göttin in der Vorstellung der Menschen die Welt belebte. Der Drang sich zu vereinen, ist nichts anderes als die Liebe als dasjenige, das Fremdes zusammenfügt. Es ist wie eine Liebe einer Göttin, die alles Lebende auf diese Weise verbindet, der Mensch erlebt dies wegen seines Bewusstseins als eigene oder andere die Menschen verbindende Liebe.

Die geschlechtliche Vereinigung
Der Mensch wiederum erfährt die Vereinigung selbst unmittelbar, wenn er seine ihm biologische obliegende Audgabe erfüllt, nicht nur sein Leben sondern auch das allgemeine Leben seiner Art zu erhalten. Denn hier nur geschieht das Wunder der Abgabe, etwas vollkommen Neues zu schaffen, das zuvor nicht da war, indem der Mensch durch die Vereinigung von Mann und Frau Neues belebt und sie dabei von ihrem Leben abgeben, ohne dies selbst zu schmälern. Der Mensch steht nun in der Kette der allgemeinen Belebung, die ihm die göttliche Lebenskraft vermittelt. Dies geschieht in der einzigen dem Menschen möglichen vollkommenen biologischen Vereinigung von Mann und Frau im Geschlechtsakt, bei dem er im Orgasmus die Kraft als göttliche Eigenschaft erlebt. Dieses Grunderlebnis der Vereinigung bestimmt nunmehr weite Bereiche seines Lebens und eröffnet ihm den Weg, hierüber zum Göttlichen zurückzufinden. Denn alles bewusstes Leben ist nichts anderes als ein Streben nach Vereinigung mit dem, was zum Schauen in ihn durch das allgemeine Leben, bildhaft auch als Kraft der Göttin zu umschreiben, gelegt wurde. Das ist das Streben nach dem Glück, als ein Blick auf das - göttliches - Sein, seine Lust und Liebe, die er erfährt, wenn ihn die Kraft der Göttin ausrichtet und treibt, der Rausch des Orgasmus, der ihn allen Mangels und Irrtums der Welt für wenige Augenblick enthebt. Der Mensch sucht in seinem Leben ständig nach Vereinigung, den Drang danach verspürt er als Liebe und wo er sie glaubt zu finden, fühlt er sich auf dem Weg der Göttin zu seinem Glück. Dies gilt auch für den weiten Bereich der virtuellen Vereinigung in der Gesellschaft, selbst in der großen Menge. Denn wenn das Gefühl der Vereinigung in jedem Einzelnen entsteht, erleben die Menschen einen Abglanz von dem, was die Kraft der Göttin ist, die die Welt belebt.

Die Entblößung vor der Vereinigung
Vereinigung hat stets unmittelbar körperliche Bedeutung, weil hierfür die leibliche Anwesenheit unverzichtbar ist. Das gilt nicht nur für den Geschlechtsakt, sondern auch für jedes Zusammentreffen, bei denen ein Jeder sich auch körperlich einbringt, selbst bei Großveranstaltungen wie im Sport oder in der Kultur. Mit jedem körperlichen Einbringen, mit dem zugleich der Leib einem über sich selbst hinausweisenden Zweck unterstellt wird, liegt auch eine Deprivatisierung, bei der jeder Beteiligte sich allein wegen der Vereinigung entblößt, wie es tatsächlich beim Geschlechtsakt geschieht, nicht anders virtuell, also im Gesellschaftlichen, hinsichtlich der eigenen Persönlichkeit. Gerechtfertigt wird die Entblößung allein durch die nachfolgende Vereinigung, bleibt diese indessen aus, verbreiten sich Enttäuschung, Schalheit und manchmal auch Scham. Dies erklärt die weitverbreitete Schalheit nach dem Akt mangels lösender Vereinigung. Keinen anderen Grund hat die Schalheit, die typischerweise etwa sexuelle Darstellungen der Pornografie hinterlassen. Das erotische Interesse wird zuerst in der Annahme einer anstehenden Vereinigung geweckt, von der aber naturgemäß der Betrachter ausgeschlossen ist. Daher überkommt ihn die Schalheit spätestens, wenn die Agierenden in ihrer realen Vereinigung entschwinden. Das ist auch der Grund, warum dramaturgisch sexuelle Handlungen die Spannung steigern, diese aber mit dem eigentlichen vollzogenen Geschlechtsakt in sich zusammenbricht, nicht anders warum grundsätzlich das Spiel in der Öffentlichkeit mit der bloßen sexuellen Attraktion weitaus mehr bewirkt, als würde man die eigentliche Kopulation dort darstellen.  Allein das Erlebnis der Vereinigung, in der die Beteiligten sich gegenseitig einbringen und worin sie aufgehen, rechtfertigt die gezeigte Blöße, auch die körperliche wie Depravitisierung überhaupt.

Der Wiedereintritt  in die göttliche Energie
Die Vereinigung indessen, die der Mensch erlebt, wenn er etwa beim Geschlechtsakt unmittelbar auf die Kraft der Göttin trifft, zeigt ihm auch den Weg zur göttlichen Energie. Diesen Weg beschreiten wir im Heiligtum, wenn im Sakralakt gemeinsam die Göttin suchen, nur mit dem Ziel, sich mit ihr zu vereinen. Die Vereinigung ist nichts anderes, als in der gefundenen Gemeinsamkeit wieder Teil der göttlichen Kraft zu werden, der alles Leben entstammt. Sie einigt das bewusst gewordene Leben jedes Einzelnen mit dem allgemeinen Leben, das die Welt belebt und sich in allem Lebenden spiegelt. Das Streben nach Vereinigung beherrscht das ganze Leben und reicht weit über die Sexualität hinaus, wenn dies auch dem Menschen gemeinhin als Muster dient. Hierin liegt jede Form der belebten Natur begründet, den Einzelnen in seinem Innersten zu berühren und ihn für die Schönheit empfänglich macht, mit der bildlich gesprochen Göttin alle Leiber lockt. Es ist das Göttliche, was die Menschen bindet, weswegen Treue und Verlässlichkeit als Eigenschaften der Götter gelten. Hierin liegt die Kraft des Lebens begründet. Sie im Gottesdienst an den Orten und zu den Zeiten der Göttin in vollkommener Reinheit und frei von allen irdischen Bezügen zu erleben, stärkt den Einzelnen ebenso für sein ziviles Leben und bedeutet ihm den Sinn des Lebens, den das Glück ihm bewusst macht und alle Beteiligten bilden zusammen eine heilige Familie, die allein in der Liebe zur Göttin getragen wird. Alles beruht somit auf der Vereinigung, das Zusammenwirken der das Leben biologisch bewirkenden Teile ebenso wie das bewusste Streben des Menschen nach dem Glück. In der Einigkeit mit einem Göttlichen aber erfüllt sich das Leben eines jeden Einzelnen. Darum betet man im Heiligtum mit Leib und Seele, denn anders verfehlt man die Götter. Denn sie sind ein real Allgemeines und  nicht eine bloße Idee. Dieses Allgemeine findet sich aber nur in Bezug auf die göttliche Kraft, im Übrigen gibt es  Allgemeines nur im Begrifflichen und Virtuellen. gp

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