Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Freitag, 23. Oktober 2009

Nur die Freiheit hält den Normen stand

Alles, was auf Kommunikation beruht, bedarf der Form, wie die der Sprache, von Gesten und anderen Symbolen. Denn ohne Form gäbe es keine Verständigung. Somit umgibt den Menschen eine Welt von Formen. Kein Gedanke wäre dem anderen verständlich, kein Gefühl, keine Geste, würden sie nicht mittels Formen übermittelt. Ohne Absprachen, Gemeinsames zu bestimmter Zeit an bestimmtem Ort in bestimmter Weise zu bewirken, gäbe es keine Gesellschaft, keinen Staat, keine Kultur. Nichts wäre ohne Formen, noch nicht einmal das Leben. Denn auch dieses bildete sich erst, als einzelne Zellen begannen sich zu formen, mitzuteilen und sich aufeinander einzustellen und eine bestimmte Form zu finden, in denen sie sich künftig unterrichteten, ausgelöst von dem Wechsel von Tag und Nacht, des Lebens erste Regel, die alles Lebende noch heute durch den Schlaf erfährt. In den Formen findet sich die Regel, die Formen sind die Glieder der Regel, wenn diese von einer Form zur anderen schreitet. Die Regel garantiert die Zuverlässigkeit des Ablaufs der Prozesse, die das Leben bilden, und damit auch die Verlässlichkeit. Die Natur agiert in Netzen, Zellen und Zellverbänden, Organe und biologische Organisationen und setzt nie auf ein einziges Glied allein, jedes ist für vieles zuständig, für das eine mehr und für das andere weniger, aber immer etwas. So begründet die Natur stets von neuem alles Werden und solange sie es tut, werdet ihr da sein. Ohne Verlässlichkeit der hierbei erforderlichen Beiträge der beteiligten Zellen, deren Verbände und Organisationen käme nichts zustande. Dies konnte der Mensch der Natur sehr rasch entnehmen und wandte für das eigene Zusammenleben keine anderen Prinzipien an. Regeln bestimmten sein Verhalten, wenn er mit anderen zusammenwirkte, manche Regelhaftigkeit schwappte auch von der Natur herüber. Das Zusammenwirken und die hierzu gebildeten Absprachen und die erforderliche Information jedoch wurden abstrakter und die Regel wandelte sich zur Norm. War die Regel im sie befolgenden einzelnen Menschen eine psychische Tatsache, wurde sie als abstrakte Norm zum reinen Begriff, einer abstrakten Information für eine oft unüberschaubare Vielzahl von Fällen und Beteiligten, ein fiktives Sein. Wie alles Abstrakte fehlte ihr ab nun der unmittelbare reale Bezug, ihre Umsetzbarkeit wurde von abstrakten Grundsätzen der Logik und der kollektiven Erfahrung bestimmt – wenn überhaupt, aber auch vom Willen derjenigen, die das Abstrakte schufen. Das Abstrakte ist definiert durch Punkte und nicht durch Netze, so verband die Norm auch nur in dieser Dimension die Positionen. Sie kennt nur eine Lösung, nur ein Ja oder ein Nein, niemals aber beides. Zum Inhalt konnte sie nun alles haben, losgelöst von ihrem Vollzug im Konkreten, wo sie im Einzelnen sich zurück in eine Regel hätte verwandeln müssen. Der Vorteil aber, bei ihrer Anwendung Verlässlichkeit zu schaffen, kommt der Norm nicht weniger als der Regel zu. Auch Formen halten die Norm zusammen, bzw. in Formen nur kann sie zum Einzelnen gelangen, um im Konkreten umgesetzt zu werden. Als Norm droht sie indes latent, die Regel zu degenerieren. Denn so abstrakt die Norm auch ist, um so abstrakter sind ihre Formen und der Einzelne, der sich im Umgang mit den anderen ihrer bedienen will, ist weitgehend dieser Abstraktion ausgeliefert, einer Abstraktion, die von anderen kommt und keineswegs die natürliche Verständlichkeit der Regel in sich trägt. So erstarrt dem Einzelnen sein Umfeld in abstrakten Normen und er wäre längst verloren, wenn es nicht seine Freiheit gäbe. Je lückenloser aber die Abstraktheit aller Normen in konkrete Regeln, die den Einzelnen bestimmen, umgesetzt wird, umso mehr wird seine Freiheit bedroht. Denn je größer die Effizienz von Normen, umso größer ihre Bedrohung und umso wahrscheinlicher ihr Missbrauch. Dies lehrt die Geschichte seit je, wird aber in Zukunft ungeahnte Dimensionen annehmen. Auch ohne diese Gefahr bedrohen die Normen die Individualität des Einzelnen durch erstarrte Konvention und gesellschaftliche Korrektheit. Jede Norm ist daher nur zu ertragen, weil es die Freiheit gibt. Ein jede Form ist unvermeidlich, ohne Regeln gäbe es kein Leben und ohne Normen keine Gesellschaft, jedoch ist alles nur erträglich, wenn es auf den einzigen wahren Punkt allen Lebens gerichtet ist, das ist die Seele eines jeden Einzelnen, im Bewusstsein, wo die Wahrheit siedelt und der Göttin Licht ihm die Richtung weist, nach seinem Glück zu streben. Jedes andere Ziel, vor allem die großen abstrakten und sich absolut gebenden Ideen können keine Form und keine Norm vor dem Leben begründen. Nur was dem Leben dient, kann auch als Norm Bestand haben, etwas, was für jede Regel selbstverständlich ist. Hier gibt allein die Wahrheit den Maßstab und die Wahrheit sitzt in jeden Menschen tief gegründet. Sie hilft den Menschen, all die ihn umschwirrenden Formen zu sortieren danach, was seiner Seele und dem Leben eines jeden Einzelnen dient und was anderen nur zu nutzen bestimmt ist. Das innere Feuer, das einst die Göttinnen zündeten, um dem Werden in der Welt durch ihre Kraft die Richtung zu geben, lodert überall und garantiert allein des Menschen Freiheit. Und das allein spiegelt das Absolute aller Wahrheit, woran ein jedes Abstrakte, Erfundene, Fiktive und Erdachte zu messen ist. Nur wenn der Mensch seine Freiheit wahrt, wird er nicht von den Formen und den Normen, die andere absichtlich für ihn bereiten, erdrückt werden.TdW12 @ Karsten Cascais

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