Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Dienstag, 28. April 2009

Oktroyierter Lustverlust

Die seit der Verschriftlichung der Welt einsetzende Zivilisation brachte dem Weib seine wirkliche Bestimmung. Denn tief in seinem Wesen lag begründet, dass es dem Mann eine gute Frau sein werde, ihm in Treue blind ergeben, seine Nachkunft ihm gebärend und erziehend, gehorsam, sittsam, züchtig in allen Lebensfragen. Haus und Hof sorgsam hütend. Seine Bildung ausreichend, seine weiblichen Pflichten dem Manne gegenüber zuverlässig zu erfüllen. Der männlichen Führung stets als klug vertrauend. Selber sexuell zurückhaltend, jedoch artig des Mannes Gelüste still ertragend. Sexuelle Freuden waren dem Weib im Bette seines Gatten nicht versagt, wenn auch Zurückhaltung sich ziemte. Die aber entsprach ohnehin des Weibes Naturell. Daher stand ihm gut zu Gesicht, wenn nicht auch dieses so doch den Rest des weiblichen Körpers in der Öffentlichkeit zu verhüllen. Erinnerungen an die ferne weibliche Geschichte, durch die strenge Geistigkeit männlicher Kultur nunmehr überwunden, waren tumbem Fruchtbarkeitsglauben zu verdanken. Das Weib aber war aller eigenen Sexualität entkleidet. So ist das Bild des Weibes (in der deutschen Sprache grammatikalisch als sächlich eingeordnet) in unsere Zeiten überkommen und nistet tief noch in vieler Männer Herzen. Von welchem Bild der Frauen aber berichten wir hier in unserem Heiligtum, dem Orden? Die Frau als matriarchale Partnerin der Göttinnen! Schriftlich nicht bewiesen, lehnen die überwiegend männlichen Gelehrten dies ab, verschweigen aber in ihrer Geistesstrenge, dass dies schriftlich auch gar nicht zu beweisen ist. Denn verbreitete Schriftlichkeit gab es nicht, als der Frauen Leib noch als Garant des ewigen Lebens galt. Schriftlichkeit gab es nur unter dem Siegeszug des Patriarchats, der mit ihr eingeläutet worden war, und, bei weitem nicht ähnlich klar, ein wenig noch in der Übergangszeit. Ansonsten gab es nur die alten Erzählungen, denn über Jahrzehnttausende wurde anders über Vergangenes nicht berichtet. Auch Homer und ebenso der Verfasser der Bibel während der babylonischen Gefangenschaft bedienten sich dieser Erzählungen, wenn sie auch den patriarchalen Forderungen der neuen Zeit anpassend. Nichts anderes sind unsere Quellen, so höret über das weibliche sexuelle Begehren aus der Zeit davor: Teiresias, der mythische griechische Seher, hatte sein Augenlicht wegen Heras Rache verloren. Hera hatte sich mit ihrem Göttergatten Zeus gestritten, wer beim Sexualakt die größere Lust erlebe, der Mann, worauf Hera fest beharrte, oder die Frau, was Zeus meinte. Neunmal mehr betrüge die Lust, die die Frau sexuell erlebe, urteilte Teiresias und hatte damit der Frauen Geheimnis ausgeplaudert und verraten, weswegen Hera ihn blendete. Unter dem Patriarchat war dies zum Geheimnis geworden, das die Frauen fürderhin sorgsam hüteten und ihnen ihre Freiheit kostete. Denn vom weiblichen Leib ging alle Versuchung des Mannes aus und alle Moral legte die Vermutung nahe, dass auf nichts anderes die Weiber, einmal wieder in Freiheit losgelassen, auch nur aus waren. Dies bestimmte länger als zwei Jahrtausende der Geschlechter Verhältnis. Die Göttinnen aber haben Mann und Weib zu ihrer Lust verbunden, einer Lust, die auch tief in den Frauen gründete. Ihre Sexualität hatte einst ihr Leben und ihre Beziehungen zu ihren Männern, wie das der Göttinnen zu ihren göttlichen Geliebten bestimmt. Nicht der Fruchtbarkeit wegen, diese stellte sich von allein ein und verband den weiblichen Schoß mit der irdischen Kraft, sondern allein der Freude und der Lust und Liebe wegen, priesen die Männer sie und alle gemeinsam ihre Göttin. In der Lust erlebten sie der Göttin Nähe. Den Weg zurück zu den Göttinnen werdet ihr daher nur finden, wenn ihr zurückfindet zur eurer Lust, allein den Göttinnen und ihren Göttern entboten. Erst dann erholen sich auch die Frauen von dem ihnen über so lange Zeit gebotenen sexuellen Lustverlust, durch patriarchale Moral ihnen oktroyiert.

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