Donnerstag, 2. April 2009
Heilige Liebe
Die Verbindung des Menschen zum göttlichen Kreislauf des Lebens erfolgte nach matriarchalen Vorstellungen durch die Öffnung des Schoßes der Frau. Nunmehr konnten zur Wiedergeburt Seelen Verstorbener durch ihn hindurch erneut zum Leben wandern. Im Akt der sexuellen Verbindung erlebten die Menschen die Berührung mit Gott in Gestalt der ewigen Göttin. In ihm erkannten die Menschen ihre Zugehörigkeit zu den Göttern. Der Orgasmus, den sie dabei erlebten, war das Erschaudern vor der Göttlichkeit. Sie erlebten einen Zustand, der keiner Bestimmung durch Raum und Zeit bedurfte, in dem es keine Fragen mehr gab. Es geschah, alles geschieht, das ist die Wahrheit. Ein Augenblick des Einsseins mit dem Partner oder der Partnerin, dem Mitmenschen, mit der Natur. Die Natur war voll von dieser Kraft. In ihrer Schönheit des leiblichen Erblühens des Lebens in allen Formen der Natur und des Lebens spiegelte sie sich auch dem Menschen. Hieraus schöpfte ein jedes Wesen sein Leben. Die Kraft sprang über auf den Menschen und er vervielfältigte sie in der Welt. Alles aber geschah durch den Schoß der Frau. Deswegen war er den Menschen heilig. Die Sexualität, die die Menschen durch ihn miteinander verband, war der Ausdruck dieser Heiligkeit, die Menschen aber erfuhren sie als heilige Liebe. Die Natur hatte hierzu die Grundlage gelegt, allein um die Erhaltung der Art zu fördern. Des Menschen Bewusstwerdung indes erhöhte sie zur heiligen Liebe. Als solche ging sie in das Heiligtum der Göttinnen ein und ist auch heute dort noch zu finden.
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