Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 19. April 2009

Wunderliche Wunder

Ein Wunder ist die Erschaffung aus dem Nichts, ein Wunder ist, etwas zu erschaffen, was zuvor nicht da war. Demnach waren die sieben Weltwunder keineswegs Wunder. Sie wurden geschaffen durch die Begabtesten ihrer Zeit, aber aus Materialen, die vorher wie hinterher sich nicht unterschieden und deren Form allein sie von anderen hervorhob. Der Koloss von Rhodos, das in Bronze gegossene Abbild des Sonnengottes Helios aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, hatte seine Eigenschaften vor und nach dem Guss nicht verändert, nur die Form war eine andere und die Form begriffen die Menschen der Antike schon als wundervoll. Aber das war kein Wunder. Ein Wunder ist es, Tote wieder zum Leben zu erwecken, denn wenn einmal aus der Materie das Leben gewichen ist, gibt es keine Umkehr zum Leben mehr. Selbst den Göttern war es in der Vorzeit nicht möglich, den, der einmal in der Unterwelt, dem Reich der Toten war, wieder an den Tag und zurück ins Leben zuholen. Doch die Geschichte ist voll von Mythen, wo dieses Wunder dennoch einmal gelang. Inana, Ischtar, Astarte, Kybele, Isis, Aphrodite, Mythen wo selbst Götter sich nicht mit der Endgültigkeit der Regel abzufinden bereit waren. So bannte auch Jesus den Tod durch seine Wiederauferstehung zu Ostern, mit dem hiervon abgeleiteten Versprechen, ein solches für jeden von uns in unserer eigenen Realität bewirken zu können und womit über Jahrhunderte die frühen Christen die Ungläubigen lockten- bis das Ausbleiben der Wiedergeburt sie zwang, alles weit ins Jenseits und an das Ende aller Welt zu verlegen. Jetzt erst hörten die Christen auf, ihre Verstorbenen in Katakomben zu versammeln, damit die Familie bei der Wiederauferstehung sogleich zusammenfinden konnte. Seither richtet sich alles auf dieses Jenseits, wo die Menschen von den irdischen Fesseln des Mangels und der Unvollkommenheit endgültig erlöst sein werden, in wunderhafter Weise von der sie bedingenden Begrenztheit entbunden. Hierauf übertrug man das den Menschen beherrschende System von Belohnung und Bestrafung, der Abwechslung von Wohlbefinden und Unbehagen, von Glück und Leid. Nunmehr wird der Himmel den Menschen belohnen und ihn für sein Leid auf Erden über alle Maßen entschädigen. Dessen kann der Mensch sich um so sicherer sein, je mehr er auf Erden gelitten hat. Mit Leid verdient er sich in zuverlässigster Weise den Eintritt in die ewige Herrlichkeit. Ein wunderbarer Gedanken, gibt er uns allen doch Trost, wenn die Leiden, die wir hier auf Erden erfahren, unvermeidbar sind. Und nicht weniger ein wunderbarer Gedanke für diejenigen, denen der anderen Leid zum eigenen Vorteil dient. Das Unbehagen, das die Natur in den Menschen setzt, damit er möglichst rasch Abhilfe schafft, kennt wenig Toleranz und lässt den Willen zur Abwehr recht schnell erstarken. Mit dem in Aussicht gestellten endlosen und gar ewigen Wohlbehagen im Jenseits indessen wird der Vernünftige und Rechtschaffene oder gar der Heilige alsbald überzeugt, doch weit mehr an Leid zu ertragen - wenn er das von den anderen ihm Abverlangte tut -als sein eigener Verstand und mehr noch sein Gefühl ihm an sich rät. Nun bedarf es keiner Ketten mehr, in die andere zu ihrer Beherrschung gebunden werden. Das Wunder des Jenseits, des Fortlebens oder auch des Wiederauferstehens nach dem Tode, dieses Wunder gleicht alles Leiden des Diesseits aus. Die Leidenstoleranz im Diesseits verhält sich linear zur Erlösungserwartung im Jenseits, je größer das Wunder um so mehr ist der Mensch auf seinen Schultern an Leid zu tragen bereit, um so mehr noch, als man das Eine (diesseitiges Leiden) gegen das Andere (jenseitiges Wohlsein) einzutauschen vermag, man mit dem Leiden auf Erden sich Credits für den Himmel verdienen kann. Was könnte trefflicher geeignet sein, den Menschen in Freiheit seine Unfreiheit wählen zu lassen! Wichtig ist dabei nur noch, dass man geeignete Mittel und Wege findet, dem Menschen möglichst vorzugeben, wie er in seiner von ihm angestrebten Unfreiheit am sichersten dem Wunder des jenseitigen Paradieses auch teilhaftig wird. Dazu bedarf es möglichst klarer Ziele, austauschbar, indessen alle in unverrückbarer Form. Da kann es nicht die Vielfalt unserer frühen Götter mehr geben, ein Gott und ein Gesetz das ist der Weg. Der eine Gott ermöglicht dem Menschen das Wunder des Paradieses für alle Zeit und allen Ortes und das eine Gesetz weist den Menschen den Weg zu ihm. Nicht galt länger mehr, dass viele Wege nach Rom führen mit allen seinen dort versammelten Göttinnen und Göttern. Das Instrumentarium stand und war trefflich geeignet, des Menschen Menschen jederzeit zu bändigen. Der Blick richtete sich ins wunderbare Jenseits, Scharen von Theologen und Philosophen beschrieben den Tod und das Ende und die Möglichkeit oder den Zweifel, ob dieses wunderliche Wunder wirklich auch geschehen würde. Jetzt aber kehrt mit unseren sieben Göttinnen das Wunder wieder zur Erde zurück, damit der Mensch es am eigenen Leib erfahre.

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